In eigener Sache

Zum 1. April 2004 hat die Schriftleitung von „Klinische Neurophysiologie” planmäßig gewechselt. Prof. Stöhr aus Augsburg hat sie nach sechs erfolgreichen Jahren mit seinem Eintritt in den Ruhestand abgegeben. Er hat als ausgewiesener Neurophysiologe die Zeitschrift mit großem persönlichen Engagement redigiert und auf ein qualitativ hohes Niveau geführt. Für diese Leistung gebührt ihm besonderer Dank.

Die Zeitschrift findet im gesamten deutschsprachigen und insbesondere auch im osteuropäischen Raum große Beachtung. Trotzdem stellt sich in der heutigen Zeit, in der Englisch die klar dominierende Wissenschaftssprache im medizinische Bereich ist und Impactpunkte für die Karriere essenziell sind, die Frage, ob man überhaupt noch ein deutschsprachiges klinisch neurophysiologisches Journal braucht? Meine Antwort ist Ja. Die Verbundenheit zwischen Leser und Autor, den man nicht selten von den nationalen Meetings kennt, ist wesentlich größer und junge Autoren erreichen auch das heimische Publikum bzw. können sich einen guten Namen machen. Dies trifft englischsprachig nur sehr begrenzt zu. Gleichzeitig gibt es eine stark interessierte Leserschaft, die sich zwar über die aktuellen Entwicklungen informieren möchte, der ein englischsprachiges Journal jedoch unnötige Mühen zumuten würde. Nicht zuletzt bestätigt die gute Resonanz des Journals seine Berechtigung.

Inhaltlich sollen weiter klassische und experimentelle klinische Neurophysiologie im Zentrum stehen. Zunehmend zum Zuge kommen sollen die Dopplersonographie sowie die Bildgebung als moderne Varianten der Funktionsdiagnostik. Der klinische Bezug soll, wo immer möglich, deutlich herausgearbeitet werden. Zum festen Programm gehören weiterhin ein bis zwei Schwerpunkthefte mit methodischer oder klinisch-nosologischer Fokussierung. Ferner werde ich gezielt zu Fortbildungs- und Übersichtsartikeln einladen.

Meine Mitherausgeber, die zum Teil gewechselt haben, werden mich bei diesen Aufgaben tatkräftig unterstützen. Wir laden alle interessierten Kolleginnen und Kollegen zur Mitarbeit ein und sind für Anregungen, Leserbriefe oder konstruktive Kritik dankbar. Besonders freuen wir uns über wissenschaftliche oder klinisch orientierte Manuskripte, für die wir eine faire Begutachtung zusagen können.

Erklärtes Ziel bleibt es, ein Heft anzubieten, das für Wissenschaftler, Kliniker und Praktiker im Gebiet der klinischen Neurophysiologie und modernen Funktionsdiagnostik gleichermaßen interessant ist. Ich hoffe sehr, dass dies gelingt und dass die gute Tradition von „Klinische Neurophysiologie” weitergeführt und ausgebaut werden kann.