PiD - Psychotherapie im Dialog 2004; 5(1): 24-31
DOI: 10.1055/s-2003-814796
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Plan schlägt Geist

Ein systemisches Konzept der stationären Behandlung magersüchtiger JugendlicherKurt  Ludewig
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Publication Date:
12 March 2004 (online)

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Abstract

Die Adoleszenz-Magersucht muss als ein multifaktorielles Geschehen verstanden werden, welches somatische, psychische und interaktionelle Aspekte sowie deren Wechselwirkung untereinander umfasst. Eine Therapie, die das Problem in seiner Gesamtheit zu erfassen versucht, muss mindestens trifokal konzipiert sein und die drei angesprochenen Aspekte berücksichtigen. Die Störung beginnt meistens in Zeiten des Übergangs von einer Lebens- oder Entwicklungsphase zu einer anderen. Die Lebensbedrohung, die von der Verweigerung der Nahrung ausgeht, stellt eine Möglichkeit dar, von den Stress auslösenden Begleitumständen solcher Übergänge, wie sie sich vor allem im familiären Milieu zeigen, abzulenken. Das hier vorgestellte trifokale Konzept hat zum Ziel, das angesammelte Wissen um das Phänomen Magersucht auf die Verhältnisse einer jugendpsychiatrischen Station unter Berücksichtigung aller beteiligten Systeme anzupassen.

Literatur

1 (Fth = Familientherapeut, A = Annika, M = Mutter, V = Vater).

Korrespondenzadresse

Dr. Kurt Ludewig

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Universitätsklinikum Münster

Schmeddingstraße 50

48149 Münster

Email: ludewik@uni-muenster.de