intensiv 2003; 11(6): 262-263
DOI: 10.1055/s-2003-814096
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Publication Date:
07 January 2004 (online)

Konsensusmeeting zur differenzierten Lagerungstherapie

Ende September 2003 fand in Walluf bei Wiesbaden eine Zusammenkunft namhafter Intensivmediziner und Fachpflegekräfte aus Deutschland und Österreich unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Pape (Medizinische Hochschule Hannover) und Prof. Dr. med. Tryba (Klinikum Kassel) statt.

Ziel dieses Meetings, an dem Vertreter aus den Bereichen Anästhesie, Innere Medizin, Traumatologie und Neurochirurgie teilgenommen haben, war das Erarbeiten einer Standardisierung der Lagerungstherapie zur Therapie und Prävention bei akuten oder drohenden Lungenkomplikationen (Atelektasen, Pneumonie, ARDS).

Bisher sind keine einheitlichen Therapierichtlinien für die Lagerungstherapie definiert. Wann sollte welche Lagerungstherapie (135°-Lage, Bauchlage, kinetische Therapie) begonnen und beendet werden? Was sind Parameter zum Abbruch der Lagerungstherapie? Wie verhält es sich mit Rotationswinkeln? Diese und viele weitere Fragen wurden und werden weiterhin anhand derzeit vorliegender Studien untersucht. Einig waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Bauchlage in Bezug auf eine Oxigenierungssteigerung bei fortgeschrittenen Lungenfunktionsstörungen im Vorteil ist. Selbst die 135°-Lage erreicht nach neuesten Untersuchungen ähnlich gute Ergebnisse. Die Stärken der kinetischen Therapie liegen in der Prävention von Lungenkomplikationen; unbestritten war hier die Tatsache, dass die Therapie frühzeitig begonnen werden muss.

Diese Zusammenkunft ist ein Auftakt zu weiteren Diskussionsrunden. Ein gemeinsamer Konsensus wird voraussichtlich im nächsten Jahr erwartet.

hhe

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