Seit etwa 10 Jahren wird die onkologische Positronenemissionstomographie mit 18F-Fluorodeoxyglukose als Tracer erprobt. Dabei erwies sich die Methode sowohl bei
Erstdiagnostik und Therapieplanung sowie für die Prognoseabschätzung als hilfreich.
Gute Ergebnisse ergaben sich bei Patienten mit Bronchialkarzinomen, Ovarialtumoren
und Mammakarzinomen. Bei langsam wachsenden Prozessen blieben die Resultate hinter
den Erwartungen zurück. Für das Prostatakarzinom enttäuschten Sensitivität und Spezifität.
In den bisher vorgelegten Untersuchungen wurden gemischte Patientenpopulationen untersucht,
bei denen nicht zwischen lokalisierter Erkrankung und metastasiertem Stadium differenziert
wurde. Eine amerikanische Multizenterstudie beschränkte sich jetzt auf die Prüfung
der 18F-FDG-PET bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom (Urology 2002; 59: 913-918). In einer Analyse wurden die Manifestationen mit PET, CT und Szintigraphie untersucht
und verglichen. Darüber hinaus wurde die Korrelation zwischen PET und PSA-Verlauf
geprüft.
Von 17 Patienten litten 14 an Knochenmetastasen
Das Studienkollektiv bestand aus 17 Patienten, von denen 13 unter Androgen-unabhängigen
und 4 unter Androgen-abhängigen Tumoren litten. Knochenmetastasen lagen in 14 Fällen
vor. Insgesamt wurden 134 ossäre Läsionen untersucht. 71 % waren sowohl im 18F-FDG-PET
als auch in der Skelettszintigraphie sichtbar. 23 % zeigten sich ausschließlich szintigraphisch,
6 % allein im PET. Insgesamt ergab sich daraus eine Sensitivität von 65 % bei einem
positiven prädiktiven Wert von 98 %. Die Verlaufsanalyse ergab, dass mit dem PET aktive
Prozesse gefunden worden waren, während sich die im Szintigramm mehr gezeigten Metastasen
stabil verhielten. Weichteilmetastasen wurden mit PET, CT oder MRT abgeklärt. Von
23 Läsionen waren 18 (78 %) mit CT und MRT darstellbar, wobei es sich überwiegend
um neu aufgetretene Lymphknotenbefunde handelte. 9 Weichteilmetastasen wurden mit
PET, CT und MRT gefunden. Weitere 9 entgingen dem PET. 5 Befunde stellten sich demgegenüber
ausschließlich in der Positronenemissionstomographie dar. Aufgrund der geringen Anzahl
von Weichteilmetastasen war eine genauere statistische Analyse nicht sinnvoll.
Bei 12 Patienten wurde die Korrelation zwischen PSA- und PET-Verlauf untersucht. 75
% hatten parallele Entwicklungen von Tracer-Uptake und PSA. 2 Patienten hatten ansteigende
Parallelverläufe. In 7 Fällen korrespondierte ein Abfall des PSA mit einer Abnahme
der FDG-Aufnahme in den Tumor. Bei 3 Patienten zeigte sich eine nicht-parallele Entwicklung
mit PSA-Anstieg und stabilem oder abnehmenden Tracer-Uptake.