PiD - Psychotherapie im Dialog 2003; 4(4): 354-359
DOI: 10.1055/s-2003-45300
Forschung aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wie spricht man mit dem „Menschen auf dem Dach”?

Krisenintervention angesichts akuter SuizidgefahrHaim  Omer, Avshalom  Elitzur
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Publication Date:
05 December 2003 (online)

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Abstract

Dieser Text zur Suizidverhütung gibt Helfern Richtlinien für die Kommunikation mit einer suizidalen Person. Er ist besonders geeignet für akute Situationen, in denen Zeit eine kritische Rolle spielt und die Tat nicht physisch verhindert werden kann. Der Text könnte auch eine präventive Wirkung haben, wenn er zu einer weiten Leserschaft gestreut würde, z. B. durch das Internet, da er als eine anonyme Anrede an Suizidgefährdete fungieren könnte.

Literatur

1 Diese winzige Erleichterung mag sehr wichtig sein. Wenn man von der Vorstellung eines „inneren Parlaments der Seele” ausgeht (z. B. Shneidman 1985, Schwartz 1997), so herrscht dort in der Krise ein sehr fragiles Gleichgewicht der Stimmen. Aus der Tatsache, dass der Suizid noch nicht begangen wurde, lässt sich schließen, dass es noch lebensbejahende Stimmen gibt. Eine kleine Erleichterung des Gefühls von Einsamkeit kann dann dazu beitragen, dass diese die Oberhand gewinnt, dagegen könnte eine Vertiefung der Einsamkeit, und sei sie nur leicht, eine kritische Verstärkung der Stimmen gegen das Leben bedeuten.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Haim Omer

Dept. of Psychology

Tel-Aviv-University

Ramat-Aviv

69978 Israel