Zentralbl Chir 2003; 128(10): 804
DOI: 10.1055/s-2003-44956
Originalarbeiten und Übersichten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Standards der viszeralen Organentnahmen

Zusammenfassung des Seminars „Organspende” anlässlich der 169. Jahrestagung der Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen, 26.-28.9.2002, EssenStandards of Visceral Organ ProcurementA. Frilling1
  • 1Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie · Universitätsklinikum Essen
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Publication Date:
20 November 2003 (online)

Zusammenfassung

Bei unzureichender Organspendebereitschaft der Bevölkerung und bei stetig steigender Zahl der Patienten auf der Transplantationswarteliste besteht ein großer, nicht abgedeckter Bedarf an Organen hirntoter Spender. Trotz Aufklärungsarbeiten und Bemühungen um organisatorische Optimierung werden weniger als 50 % aller möglichen Organspenden verwirklicht. Im Jahr 2001 sind in Deutschland lediglich 13,1 Organspenden pro Million Einwohner durchgeführt worden. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die zur Verfügung stehenden Organe optimal zu nutzen. Durch Weiterentwicklung der chirurgischen Techniken, Verfeinerung der Konservierungstechniken der Spenderorgane, ein verbessertes postoperatives Management und durch eine gezielte Immunsuppression wird mittlerweile bei der Transplantation von Leber, Niere, Pankreas, Herz und Lunge ein 1-Jahr-Patienten- und -Organüberleben von 80-90 % erreicht. Grundlage für eine erfolgreiche Transplantation ist die Qualität der Spenderorgane. Die Qualität der Organe wird nicht nur durch eine adäquate Entnahme- und Konservierungstechnik gewährleistet, sondern hängt im hohen Maße auch von dem Management des hirntoten Spenders auf der Intensivstation ab. Grundlagenwissen über die Definition des Hirntodes, organisatorische Abläufe im Rahmen der Organspende, ein optimales Spendermanagement sowie die aktuellen Entnahmetechniken für die einzelnen viszeralen Organe werden vorgestellt.

Abstract

Due to poor willingness in the population to donate organs and increasing number of patients on the waiting list for organ transplantation there is an immanent need on cadaveric organs. Although efforts have been made to optimize the prerequisites for organ donation, less than 50 % of possible organ harvesting procedures take place. In our country, only 13.1 organ donations per 1 million inhabitants were realised in 2001. These data force the medical community to maximize the utility of the donor pool. A refined surgical technique, increased efficacy of solutions for graft conservation, an advanced perioperative management and new potent immunosuppressive drugs contributed to a posttransplant 1-year graft and patient survival of up to 80 to 90 %. The quality of a graft has a significant impact on the outcome of transplantation. An optimal graft function will not only be achieved with an adequate surgical and preservation technique but also with an appropriate management of the brain-dead donor on the intensive care unit. Basic knowledge of brain death definition, in-sight into the organization of organ donation, management of the donor, and modern surgical harvesting techniques are presented.

Prof. Dr. med. A. Frilling

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