Aktuelle Ernährungsmedizin 2003; 28(5): 292-299
DOI: 10.1055/s-2003-42515
Originalbeitrag
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Körperliche Aktivität und Übergewicht - was können Sport und Bewegung leisten?

Physical Activity and Overweight - What can be Achieved by Exercise and Sports?A.  Berg1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Innere Medizin, Abt. für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. H. H. Dickhuth)
Manuskript nach einem Vortrag bei der 18. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft vom 3. - 5.10.2002 in Dresden
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Publication Date:
23 September 2003 (online)

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Zusammenfassung

Zur Lösung des Problems Übergewicht ist die dauerhafte Umstellung des Ernährungs- und Aktivitätsverhaltens in Richtung auf eine energetisch ausgeglichene Lebensweise und eine gleichzeitige Verbesserung der Ernährungsqualität unumgänglich. Dies zeigen uns Daten aus der Epidemiologie und Intervention, in denen Zusammenhänge zwischen Diabetes-, KHK-Inzidenz und Übergewicht in Abgrenzung von klassischen Risikofaktoren wie Hypertonie, Dyslipoproteinämie und familiäre Belastung geprüft wurden. Aktuell stehen damit körperliche Aktivität und die beanspruchte Muskulatur im Mittelpunkt der Regulation von Körperkomposition und Energieumsatz. Dies hat entscheidende Konsequenzen in der Ausbildung von atherogenen und entzündlichen Risikofaktoren und der darüber gebahnten Entwicklung von chronischen Folgeerkrankungen. Über den Bezug zum Erhalt und Verlust an Muskelmasse werden langfristig aber auch der Altersverlauf und die Funktionsbreite der unterschiedlichen Organsysteme über das Regelsystem Muskulatur und Bewegung signifikant beeinflusst. Die vorliegende Übersicht will daher versuchen, die zentrale Bedeutung der körperlichen Aktivität in der Regulation von Körperkomposition sowie Schutz- und Risikofaktoren zu beschreiben und zu motivieren, regelmäßige körperliche Aktivität mehr als bisher in der Präventiven und Therapie des Übergewichts zu nutzen.

Abstract

An enduring change in daily nutrition and activity pattern is a fundamental basis for the treatment and long-term prevention of adiposity. Data from epidemiological and intervention studies clearly demonstrate that the main goal is to achieve a balanced caloric turnover by quantitative and qualitative changes in dietary behaviour and increased physical activity. Muscular work is decisive for the regulation of body composition and energy turnover. Increasing evidence suggests that these factors are directly or indirectly associated with pro-atherogenic and pro-inflammatory risk factors for chronic degenerative diseases. In addition, loss or preservation of muscle mass has an important impact on various processes of ageing and functional capacity of various organs. Low muscle strength is associated with all-cause mortality, presumably as a result of low muscle mass (sarcopenia) and physical inactivity. The following review describes the central role of physical activity in the regulation of body composition and the thus related expression of risk factors for chronic diseases.

Literatur

Prof. Dr. med. Aloys Berg

Universitätsklinikum Freiburg · Zentrum für Innere Medizin · Abt. für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin

Hugstetter Straße 55

79183 Freiburg

Email: berg@msm1.ukl.uni-freiburg.de