Zentralbl Chir 2003; 128(8): 674-679
DOI: 10.1055/s-2003-41374
Originalarbeiten und Übersichten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Unsere Erfahrungen mit dem Verfahrenswechsel vom Fixateur externe zur inneren Osteosynthese bei Frakturen der unteren Extremität

Our experiences with change of osteosynthesis from external fixator to internal fixation in fractures of the lower limbA. Schuh1 , M. Hausel1
  • 1Unfallchirurgische Abteilung des Klinikums Weiden
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. August 2003 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Bei ausgeprägter Weichteilschädigung und bei polytramatisierten Patienten findet die primäre osteosynthetische Versorgung mittels Fixateur externe - als schnelles und schonendes Verfahren - von Frakturen der unteren Extremität ihre Indikationsstellung.
Patienten und Methode: Um die Möglichkeiten und Grenzen des Verfahrenswechsels vom Fixateur externe zur endgültigen Osteosynthese im Bereich der unteren Extremität zu beleuchten, führten wir eine retrospektive Analyse durch. Im Zeitraum vom 1.1.1993 bis 30.6.1997 wurden 671 Fälle primär mit einem Fixateur externe versorgt. Nach durchschnittlich 16,5 Tagen wurde bei 75 Fällen der Verfahrenswechsel durchgeführt.
Ergebnisse: Bei den 75 analysierten Fällen waren 5 Pininfektionen, drei Wundinfektionen, 2 Thrombosen, eine Embolie und eine Osteomyelitis zu verzeichnen. Ein Patient starb an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas. Es waren keine Revisioneingriffe notwendig, alle Frakturen heilten per primam. Unter Berücksichtigung der teilweise erheblichen Weichteilschäden und der schwer polytraumatisierten Patienten trat nur eine geringe Anzahl von Früh- und Spätkomplikationen auf.
Schlussfolgerung: Während die Risiken der inneren Osteosynthese in der frühen Behandlungsphase auftreten, finden sich Komplikationen bei der Behandlung mit dem Fixateur externe in späteren Phasen. Durch den Verfahrenswechsel vom Fixateur externe zur inneren Osteosynthese können die Vorteile beider Behandlungsverfahren genutzt werden.

Abstract

Introduction: In polytrauma patients and fractures with severe soft tissue damage of the lower limb the use of external fixator is indicated. To show the possibilities and limits of change of external fixation to internal osteosynthesis we performed a retrospective analysis.
Patients and methods: Between 1.1.1993 to 30.6.1997 671 cases were primarily treated with external fixator. After a mean of 16.5 days a change of osteosynthesis was performed in 75 cases.
Results: 5 infections of the pin tracks, 3 infections of the wound, two thromboses, one case of thromboembolism and one osteomyelitis were seen in these 75 cases. One patient died due to severe brain damage after head injury. No further operations were necessary, all fractures showed primary healing. Taking the severe soft tissue damages and severe multiple trauma into account only few complications were observerd.
Conclusion: The main problems and risks of internal fixation occur in the early phase of treatment, whereas complications after external fixation are more likely to occur in later stages. By a change from external fixation to internal osteosynthesis the advantages of both methods can be combined.

Literatur

Dr. med. Alexander Schuh

Orthopädische Klinik Rummelsberg

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