Aktuelle Dermatologie 2003; 29(1/2): 1-2
DOI: 10.1055/s-2003-38237
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ästhetische Dermatologie, eine Subspezialität im Aufwind

Aesthetic Dermatology, a Prosperous SubspecialtyR.  Kaufmann
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Prof. Dr. R. Kaufmann

Direktor des Zentrums der Dermatologie und Venerologie · Klinikum der J. W. Goethe-Universitätsklinik

Theodor-Stern-Kai 7 · 60590 Frankfurt am Main

Email: kaufmann@em.uni-frankfurt.de

Publication History

Publication Date:
27 March 2003 (online)

Table of Contents

    Bei allen Restriktionen, die derzeit jegliche Entfaltungsmöglichkeiten im Gesundheitssystem in die Schranken weisen, zumindest in punkto Ästhetik scheint weiterhin alles in Zunahme begriffen: eine zunehmend älter werdende Wohlstandsgesellschaft, ein zunehmendes Interesse der Medien und der Öffentlichkeit an Themen wie Lifestyle, Wellness, Beauty und Anti-Aging, ein zunehmender Anspruch an ein makelloses und geglättetes Äußeres in allen Altersgruppen und dies auch zunehmend bei beiden Geschlechtern, die zunehmende Neugründung entsprechend ausgerichteter Fachzeitschriften und Fachgesellschaften, die zunehmende Verbreitung neuer Techniken der korrektiv-ästhetischen Dermatologie und damit einhergehend die zunehmende Nachfrage nach kosmetischen Eingriffsmöglichkeiten gerade in der Praxis des Dermatologen, der sich folglich auch zunehmend mit diesem Themenkomplex neben dem Spektrum der medizinischen Routineindikationen seines Handelns konfrontiert sieht.

    Rein schon vom Indikationsspektrum her bewegte sich die Dermatologie ja schon immer wie kein anderes Fachgebiet im Grenzbereich zwischen ästhetisch-korrektivem Anspruch und medizinisch Notwendigem. So wundert es nicht, dass zahlreiche Techniken der korrektiv-ästhetischen Medizin von ursprünglich namhaften Pionieren aus der Dermatologie entwickelt oder aber in der praktischen Anwendung maßgeblich beeinflusst wurden und operative Therapieverfahren zur Optimierung des ästhetischen Ergebnisses und zur Vermeidung unnötiger Hautschädigungen in der Hand von Dermatologen zahlreiche Modifizierungen erfuhren. Hierzu zählen beispielsweise Techniken wie die Haartransplantation bei narbigen und nicht-narbigen Alopezien, gewebeaugmentative Verfahren bei Falten und Narben, die Entwicklung der Phlebektomie als Alternative zur Sklerotherapie oder Seitenastexhairese, die Dermabrasion bei Aknenarben und Elastose, das Peeling, der Einsatz von Botulinumtoxin bei mimischen Falten und vor allem verschiedene Verfahren der Laseranwendung zur Beseitigung pigmentierter oder vaskulärer Hautläsionen, wo die Prinzipien der selektiven Photothermolyse narbenfreie Therapien ermöglichen, zudem die sehr schonenden Techniken der Laser-Hautablation, die heute vielerorts bei zahlreichen korrektiv-ästhetisch geprägten Indikationen auch in der dermatologischen Praxis Eingang in die Routine gefunden haben.

    In diesem Themenheft haben die Herausgeber nun einige wichtige Gebiete aus dem Bereich der korrektiv-ästhetischen Dermatologie gewählt und renommierte Autoren für entsprechende Übersichtsreferate gewinnen können. Hierbei sind insbesondere Verfahren berücksichtigt, die in den vergangenen Jahren entwickelt respektive entscheidend weiterentwickelt wurden oder aufgrund ihrer allgemeinen Bedeutung für die dermatologische Alltagspraxis eine Relevanz besitzen. Hierbei ist es weniger entscheidend, als Dermatologe alle diese Verfahren im Spektrum eigener Leistungen anzubieten, es ist vielmehr zunehmend wichtig, dass auch der in diesen Bereichen nicht selber tätige Dermatologe mit den Möglichkeiten und Grenzen aktueller Verfahren zumindest soweit vertraut ist, um diesbezüglich ratsuchenden Patienten entsprechende Informationen oder ausreichend versierte Ansprechpartner und Fachkollegen vermitteln zu können. Nur so lässt sich sicherstellen, dass geeignete Hautveränderungen einer qualitativ hochwertigen Betreuung zugeführt und Indikationssünden durch missbräuchlichen Einsatz mit entsprechend unnötigem Misskredit für die jeweiligen Verfahren vermieden werden können, so dass die hohe Kompetenz, die gerade in der Dermatologie auf diesem zunehmend wichtigen Gebiet generiert wurde, erhalten bleibt.

    Prof. Dr. R. Kaufmann

    Direktor des Zentrums der Dermatologie und Venerologie · Klinikum der J. W. Goethe-Universitätsklinik

    Theodor-Stern-Kai 7 · 60590 Frankfurt am Main

    Email: kaufmann@em.uni-frankfurt.de

    Prof. Dr. R. Kaufmann

    Direktor des Zentrums der Dermatologie und Venerologie · Klinikum der J. W. Goethe-Universitätsklinik

    Theodor-Stern-Kai 7 · 60590 Frankfurt am Main

    Email: kaufmann@em.uni-frankfurt.de