Etablierung der leukozytendepletierten autologen Vollblutkonserve

Einleitung

Präoperative Eigenblutprogramme zielen auf die Gewinnung von Erythrozyten und deren Transfusion zum Ausgleich begrenzter Blutverluste bei elektiv-chirurgischen Eingriffen.

Autologes Plasma, das bei der Auftrennung von Vollblutentnahmen in Blutkomponenten anfällt, ist von nachrangiger Bedeutung, weil seine Anwendung bei kritischer Indikationsstellung nur ausnahmsweise erforderlich ist.

Entscheidend für ein effektives Eigenblutregime mit einem Erythrozytenüberschuss für den Patienten ist die Kompensation der entnahmebedingten Anämisierung durch eine Hämatopoesesteigerung. Diese ist ein zeitabhängiger Prozess, der etwa 4 - 5 Wochen nach einer Blutspende seinen Höhepunkt erreicht. Der Zeitabstand zwischen der letzten Blutentnahme und der Operation wird durch die Lagerungszeit der Erythrozyten begrenzt. Die Option der Tiefkühlkonservierung mit mehrjähriger Haltbarkeit der Präparate hat sich aus Kostengründen nicht etabliert. Somit stehen die Flüssiglagerung von Erythrozyten in Additivlösung mit 42 - 49 Tagen Haltbarkeit und die Vollblutlagerung mit 35 Tagen Lagerungszeit zur Auswahl.

Die Hämotherapie-Richtlinien [1] geben die Leukozytendepletion für autologes Vollblut vor und folgen damit Untersuchungen, die qualitätsmindernde Wirkung von Leukozyten und Thrombozyten während der Lagerungszeit belegen.

Wenn für autologes Vollblut durch eine Qualitätsverbesserung eine ebenso lange Haltbarkeit wie für Erythrozytenkonzentrat in Additivlösung zu erzielen ist, sprechen einige Gründe für diese Eigenblutpräparation.

Deshalb untersuchten wir die Lagerungsqualität von Vollblut mit und ohne Leukozytendepletion. In einer weiteren Untersuchungsreihe befassten wir uns mit dem Einfluss einer modifizierten Antikoagulanslösung auf biochemische Lagerungsparameter von Erythrozyten. Ziel ist eine Verlängerung der Haltbarkeit auf 49 Tage, um dieselbe Zeitspanne zur Verfügung zu haben, die in Additivlösung konservierte Erythrozyten bieten.

Literatur

• 1 Richtlinien zur Blutgruppenbestimmung und Bluttransfusion (Hämotherapie); aufgestellt vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer und vom Paul-Ehrlich-Institut.  Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz; Neuformulierungen und Kommentare 2001 Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 46 A-3074 2000 43: 555-589
• 2 Hamasaki N. Yamamoto M. Red blood cell function and blood storage.  Vox Sang. 2000;  79 191-197
• 3 Meryman H AT, Hornblower M L, Syring R L. Prolonged storage of red cells at 4° C.  Transfusion. 1986;  26 500-505
• 4 Mansouri Taleghani B, Langer R, Grossmann R, Opitz A, Halbsguth U, Buchheisler A, Schuler S, Bachthaler R, Wiebecke D. Verbesserung der biochemischen und rheologischen Qualität von Vollblut und Erythrozytenkonzentraten durch Leukozytendepletion vor Lagerung.  Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther. 2001;  36 (Suppl 1) S11-S19
• 5 Saint-Blanchard J, Allary M, Fabre G, Noël L, Leterrier F. Properties of red blood cell concentrates stored in PAGGS-Sorbitol.  Ann Pharm Francaises. 1995;  53 (No 5) 220-229
• 6 Beutler E, Wood L. The in vivo regeneration of red cell 2,3-diphosphoglycerate after transfusion of stored blood.  J Lab Clin Med. 1969;  74 300-304
• 7 Högmann C F. Liquid stored red blood cells for transfusion.  Vox Sang. 1999;  76 67-77
• 8 Popovsky A M, Audet A M, Andrzejewski C. Transfusion-associated circulatory overload in orthopedic surgery patients: a multi-institutional study.  Immunohematol. 1996;  12 (No 2) 87-89
• 9 AABB Technical Mannal, . 1999 13th edition; AABB Press Bethesda, MD
• 10 Opitz A, Mainhardt C, Rendl J, Großmann R, Mansouri B, Klinker E, Reiners C, Böck M. In-vivo red blood cell recovery of leukocyte depleted whole blood.  Infusionsther Transfusionsmed. 2001;  28 (S1) V9.3

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