Zusammenfassung
Der folgende Artikel befasst sich mit dem Übertritt von
Patienten, die mehrere Tage bis Wochen auf der Intensivstation (IPS) zugebracht
haben, auf die normale Abteilung. Dieser Übertritt wird vom Pflegepersonal
im Allgemeinen als Routinevorgang betrachtet und dem Empfinden der Patienten
diesbezüglich wird kaum spezielle Beachtung gechenkt. Dies, obwohl der
Wechsel von der IPS auf die normale Abteilung innerhalb der Krisensituation, in
der sich Patient und Angehörige befinden, einen einschneidenden Vorgang
darstellt, wobei der Patient die ihm vertraut gewordene Umgebung samt dem
Personal, das ihn tage- bis wochenlang intensiv betreut hat, verlässt, um
mit einer fremden Umgebung mit ihm fremdem Personal konfrontiert zu sein.
Für die meisten Betroffenen bedeutet die Verlegung auf die Abteilung einen
Fortschritt in der Genesung und eine Stabilisierung der gesundheitlichen
Situation. Gleichzeitig kann sie aber verbunden sein mit Gefühlen der
Unsicherheit und Angst.
Im Rahmen eines Projektes „Übertritt” am
Kantonsspital Chur (KSC) hat sich die Autorin - auch in der Ab-
schlussarbeit der Weiterbildung HöFa I - mit diesem Thema
befasst. Da es sich beim Übertritt von IPS auf die Abteilung um ein
ausgesprochenes Schnittstellenproblem handelt, wurde eine Projektgruppe
gegründet, bestehend aus Mitgliedern der ärztlichen und pflegerischen
Leitung der betroffenen Kliniken. Diese kam nach Bearbeitung von Literatur und
Durchführen einer eigenen Untersuchung zum Schluss, dass man ein
Instrument der Qualitätssicherung benötigt, um den Übertritt IPS
- Abteilung zufriedenstellender zu gestalten. Mittlerweile wird am KSC
seit einigen Monaten mit einer „Kriterienliste Verlegung”
gearbeitet (Abb. [1] und [2]).
Zur Verbesserung der Schnittstelle IPS - Abteilung
hinsichtlich der Verlegung von Patienten empfehlen wir die lokale Erarbeitung
von geeigneten Instrumenten.
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Susanne Mayer
Intensivstation Kantonsspital Chur
7000 Chur
Schweiz
eMail: smayer@dplanet.ch