Einleitung
Der Verlauf einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung wird neben dem Zigarettenkonsum
maßgeblich von der Häufigkeit akuter Exacerbationen beeinflusst [1 ]. Diesen liegt wiederum häufig eine virale oder bakterielle Infektion des Respirationstraktes
zugrunde [2 ]. Kausaler Co-Faktor ist die reduzierte bronchiale Clearance, die die Verweildauer
infektiöser Agentien erhöht [3 ].
Einen zunehmenden Stellenwert im Behandlungskonzept zur Verbesserung der bronchialen
Reinigung nimmt die Physiotherapie ein [4 ]. Verwendet werden oszillierende Physiotherapiegeräte wie der VRP1® oder der RC-Cornet®
[5 ]
[6 ]. Dabei werden durch die Ausatmung in das jeweilige System Oszillationen in einer
Frequenz von 10 bis 60 Hz erzeugt, zusätzlich wird ein positiver exspiratorischer
Druck (PEP) aufgebaut.
In der Praxis gestaltet sich der Wirksamkeitsnachweis schwierig, da Parameter wie
das FEV1 sowie die Sputummenge nicht aussagekräftig genug sind [4 ]
[5 ]. Nuklearmedizinische Studien können nur sehr begrenzt bei Patienten zur Anwendung
kommen. Vor kurzem stellten Cegla et al. in dieser Zeitschrift eine Untersuchung vor,
bei der der Effekt des RC-Cornet® anhand einer Änderung der bronchodilatorischen Wirkung
von Ipratropiumbromid (Atrovent®) beurteilt wurde. Verglichen wurden die Lungenfunktionsparameter
nach Inhalation von Ipratropiumbromid mit Hilfe eines Düsenverneblers einmal ohne
und einmal mit dem RC-Cornet® im Exspirationsschenkel. Resultat war ein signifikant
stärkerer Abfall des zentralen Atemwegswiderstandes sowie ein Anstieg der Vitalkapazität
und des FEV1 in der Gruppe mit dem oszillierenden PEP-System [7 ].
Daraus ergab sich die Frage, wie dieser Effekt erklärt werden kann? Daher untersuchten
wir nuklearmedizinisch, ob durch die Verwendung des RC-Cornet® die pulmonale Aerosoldeposition
und die regionale Verteilung zentral - peripher bei Patienten mit einer chronisch
obstruktiven Lungenerkrankung beeinflusst wird.
Methode
Patienten
Im Rahmen der klinischen Routinediagnostik (Indikation: Verdacht auf Lungenembolie,
Planung einer Lungenvolumenreduktion) wurden bei 14 Patienten (Tab. [1 ]) mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung eine Lungenventilations- und nachfolgend
eine Lungenperfusionsszintigraphie durchgeführt. Einschlusskriterien waren ein FEV1 < 60 % des Sollwertes sowie das Vorliegen einer peripheren Flusslimitierung in der
Fluss-Volumen-Kurve (FIV1 /FEV1 > 1,5, MEF 50 < 35 % Soll). Die Teilnahme war freiwillig nach schriftlicher Einverständniserklärung
und ausführlicher Aufklärung.
Tab. 1 Anthropometrische und Lungenfunktionsdaten
Gruppe A (mit RC-Cornet®)
Gruppe B (einfaches Exspir. Ventil)
p
n
6
7
Alter (J)
65,2 ± 7,8
66,6 ± 5,7
ns
Geschlecht
4 m, 2 w
6 m,1 w
Größe (cm)
171,3 ± 8,2
174,9 ± 7,7
ns
Gewicht (kg)
79,7 ± 24,2
79,7 ± 17,2
ns
FEV1 (l)
1,1 ± 0,6
1,2 ± 0,5
ns
FEV1 (%Soll)
38,7 ± 17,0
38,4 ± 16,4
ns
IVC (l)
1,98 ± 0,6
2,29 ± 0,9
ns
IVC (%Soll)
52,8 ± 10,9
56,5 ± 21,7
ns
Rtot (kPa·sec/l)
0,85 ± 0,5
1,22 ± 0,6
ns
ITGV (l)
3,7 ± 0,4
4,1 ± 0,6
ns
ITGV (%Soll)
119,0 ± 18,2
117,5 ± 20,9
ns
MEF 50 (%Soll)
20,7 ± 10,8
13,5 ± 5,6
ns
Die Werte sind als MW ± SD angegeben
Studiendesign
Zu Beginn wurde ein Transmissionsszintigramm unter Verwendung einer mit Tc gefüllten
Flächenquelle zur Bestimmung der Lungenkonturen angefertigt.
Die Lungenventilationsszintigramme wurden in Verneblertechnik mit Hilfe des PARI VECTOR®
(Fa. PARI, Starnberg) erstellt. Die Verwendung einer 50 µl fassenden Präzisionsspritze
(gefüllt mit Tc-Zinnkolloid, ca. 500 MBq) in Verbindung mit einer Düse und einer 570
ml fassenden „holding chamber” zur Trocknung des Aerosols (Abb. [1 ]) ermöglicht eine hohe respirable Dosis (ca. 50 % am Mundstück, mittlerer aerodynamischer
Massendurchmesser 1,1 µm, geometrische Standardabweichung 1,5µm) im Vergleich zu konventionellen
Düsenverneblern [8 ]. Gleichzeitig kann durch dieses System die Strahlenbelastung für das Personal reduziert
werden.
Nach dem ersten Atemzug aus dem mit dem Radioaerosol gefüllten „holding chamber” des
PARI VECTOR® wurde im Sitzen eine ventrale und eine dorsale Aufnahme der Lunge (Aufnahmezeit
2 min) mit einer planaren Gamma-Kamera (Dyna Camera 4/15, Fa. Picker, Cleveland) angefertigt.
Dann wurden die Patienten in 2 Gruppen eingeteilt. Alle Patienten inhalierten weitere
5 Atemzüge aus dem Vernebler, wobei die Patienten der Gruppe A jeweils durch das RC-Cornet®
(Einstellung in Position 1) ausatmeten (Abb. [1 ]). Die Patienten der Gruppe B exhalierten über ein reguläres Ausatemventil. Am Ende
wurden weitere dorsale und ventrale Szintigramme erstellt.
Abb. 1 Versuchsaufbau und Skizze des Verneblers PARI VECTOR®.
Messgrößen
Penetrationsindex: Getrennt für die rechte und die linke Lunge wurden in die ventralen
Szintigramme jeweils eine zentrale und eine periphere „region of interest” (ROI) eingezeichnet
(Abb. [2 ]) [9 ]. Die periphere ROI sollte ca. 3-mal größer als die zentrale ROI sein. Das Auswerteprogramm
erlaubte, dass die in das erste ventrale Szintigramm eingezeichneten ROIs in die nachfolgenden
Aufnahmen kopiert werden konnten. Der Penetrationsindex errechnete sich aus der Anzahl
der Impulse pro Bildelement in der peripheren ROI geteilt durch die Impulse pro Bildelement
zentral. Je zentraler die Aerosoldeposition, umso kleiner ist der Penetrationsindex.
Änderung der Impulse pro Bildelement in der zentralen ROI nach 5 weiteren Atemzügen
im Vergleich zum ersten Atemzug: Im Idealfall müsste dieser Anstieg um den Faktor
5 erfolgen. Dieser Messwert dient als Maß für die deponierte Masse in der zentralen
ROI sowie zur Kontrolle der Zuverlässigkeit der Inhalationsmanöver.
Abb. 2 Beispiel der ventralen Lungenventilationsszintigramme nach dem ersten (a ) und den nachfolgenden 5 Atemzügen (b ), eingezeichnet sind die „region of interest” (z = zentral, p = peripher).
Statistik
Die Ergebnisse wurden als Mittelwerte mit einfacher Standardabweichung angegeben und
zwischen den beiden Gruppen mit dem U-Test nach Mann-Whitney für unverbundene Stichproben
verglichen (Signifikanz p < 0,05). Beim Vergleich des Penetrationsindex nach einem
und nach weiteren 5 Atemzügen wurde der Wilcoxon-Test für verbundene Stichproben angewandt.
Ergebnisse
In der Gruppe A wurde eine Patientin von der Auswertung ausgeschlossen, da die Impulse
pro Bildelement nur um den Faktor 2 nach weiteren 5 Atemzügen angestiegen waren als
Zeichen einer ungenügenden Durchführung der Atemmanöver.
Die biometrischen Daten und das Ausmaß der Lungenfunktionseinschränkung unterschieden
sich in den beiden Gruppen nicht (Tab. [1 ]). Die Patienten der Gruppe B zeigten die Tendenz zu einer vermehrt zentralen Aerosoldeposition,
die Differenz zu Gruppe A war aber nicht signifikant (Tab. [2 ], p = 0,14).
Tab. 2 Ergebnisse
Gruppe A
p(#)
Gruppe B
n
6
7
PI (nach 1 Atemzug)
0,41 ± 0,07
0,14
0,38 ± 0,11
p (+)
0,04*
0,02*
PI (nach weiteren 5 Atemzügen)
0,38 ± 0,08
0,14
0,34 ± 0,11
I/P (5 Atemzüge/1 Atemzug)
4,91 ± 0,90
0,32
4,45 ± 1,38
PI = Penetrationsindex, I/P = Impulse/Pixel Die Werte sind als MW±SD angegeben, P(+)
Wilcoxon-Test für verbundene Stichproben, p(#) U-Test (Mann-Whitney), *signifikant
< 0,05
In beiden Gruppen führten die nachfolgenden 5 Atemzüge über den Vernebler zu einer
signifikanten Zunahme der zentralen Aerosoldeposition (Gruppe A p = 0,04, Gruppe B
p = 0,02; Tab. [2 ]). Es bestand aber weiterhin kein signifikanter Unterschied zwischen dem Penetrationsindex
in beiden Gruppen (Tab. [2 ], p = 0,14).
Die Impulse pro Bildelement als Maß für die deponierte Aerosolmenge stiegen nach den
weiteren 5 Atemzügen um den Faktor 4,91 ± 0,90 (Gruppe A) und um 4,45 ± 1,38 (Gruppe
B) an ohne signifikante Differenz (p = 0,32). Gleichzeitig unterstreicht dies die
korrekte und reproduzierbare Inhalation aus dem Düsenvernebler.
Diskussion
Die Anwendung des oszillierenden Physiotherapiegerätes RC-Cornet® (Position 1) im
Exspirationsschenkel des Verneblers PARI Vector ändert weder das Ausmaß der Aerosoldeposition
in den zentralen Lungenabschnitten noch das Verhältnis zwischen zentraler und peripherer
Deposition im Vergleich zur biometrisch und lungenfunktionell identischen Kontrollgruppe.
Es handelt sich dabei um die erste kontrollierte Studie überhaupt, die nuklearmedizinisch
den Einfluss eines oszillierenden PEP-Systems auf die pulmonale Aerosoldeposition
misst.
In der in der Einleitung erwähnten Untersuchung hatten Cegla et al. [7 ] gefunden, dass die Verwendung des RC-Cornet® (ebenfalls Position 1) im Ausatemschenkel
des Verneblers PARI LC Plus bei der Inhalation von Ipratropiumbromid zu einer signifikanten
Abnahme der Bronchialobstruktion im Vergleich zur Kontrollgruppe führte.
Bisherige Untersuchungen des Einflusses von Physiotherapiegeräten auf Lungenfunktionsparameter
ergaben widersprüchliche Resultate. Christensen et al. [10 ] verglichen in einer randomisierten Cross-over-Studie die Wirkung unterschiedlicher
Dosisstärken von Terbutalin (appliziert mittels Dosieraerosol) auf die FRC und den
zentralen Atemwegswiderstand (RAW) einmal mit und einmal ohne PEP-Maske. Nur in der
Niedrigdosisgruppe von 0,125 mg Terbutalin und in der Plazebogruppe führte die Verwendung
des PEP zu einem signifikanten Abfall des RAW, der aber insgesamt geringer als bei
Verwendung der höheren Terbutalindosen (0,5 und 1,5 mg) ausfiel. Da in den höheren
Terbutalindosen bereits die Schwellendosis für die antiobstruktive Wirkung erreicht
sein kann, bleibt daher kein Raum zur Verbesserung durch die PEP-Maske zur Verfügung.
Die Ergebnisse weisen damit auf eine Bronchodilatation alleine durch den PEP hin und
nicht auf eine verbesserte pulmonale Terbutalindeposition.
Die alleinige Anwendung des RC-Cornet® bei Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis
und tracheobronchialer Instabilität zeigte im Verlauf von 7 Tagen keine Änderung des
FEV1 , der Vitalkapazität und des zentralen Atemwegswiderstandes [11 ]. An den 3 Untersuchungstagen konnte nur an Tag 1 eine signifikante Reduktion des
Residualvolumens gemessen werden. Allerdings ergab sich nach 7 Tagen eine signifikante
Verbesserung des Allgemeinbefindens und eine Abnahme der Auswurfmenge, gemessen mittels
visueller Analogskala. In einer ähnlichen Studie (Physiotherapie mit dem VRP1 oder
mit autogener Drainage) an 17 Patienten mit einer zystischen Fibrose fanden App et
al. während einer 9-wöchigen Therapiedauer zwar eine Tendenz, aber keine signifikante
Änderung der Vitalkapazität und des FEV1
[12 ].
Andererseits führte die Anwendung des VRP1 bei 28 Patienten mit chronisch obstruktiver
Atemwegserkrankung über 14 Tage zur signifikanten Abnahme der Bronchialobstruktion
[13 ]. Voshaar führte bei 12 Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis vor und direkt
nach Benutzung des VRP1 in Verbindung mit Hustenmanövern („huffing”) eine Bodyphlethysmographie
sowie eine Ventilationsszintigraphie durch. Lediglich die inspiratorische Vitalkapazität
stieg signifikant an, dabei zeigte sich aber keine Korrelation zur expektorierten
Sputummenge. [14 ]. Gleichzeitig nahm die zentral deponierte Radioaktivität signifikant um 25 % ab
als Zeichen der wirkungsvollen bronchialen Clearance. Allerdings fehlte in dieser
Studie eine Kontrollgruppe.
In einer vergleichbaren kontrollierten Studie bestätigte Ordemann diese Ergebnisse.
Bei 9 Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis steigerte eine oszillierende
Physiotherapie mit dem VRP1 die mukoziliäre Clearance pro Stunde um 26 %, aber ohne
signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe (VRP1 ohne Metallkugel), d. h. alleiniger
PEP ohne Oszillation [15 ]. Ebenso ergab sich keine Differenz für die Hustenclearance. Der Abstand zwischen
den Messungen betrug 1 - 3 Tage. Lungenfunktionell zeigte sich ein gerade signifikanter
Anstieg alleine beim Quotienten FEV1 /IVC. Nach diesen Resultaten wäre die Oszillation im Vergleich zum PEP von nachrangiger
Bedeutung.
Die genannten Studien berücksichtigen überwiegend Lungenfunktionsänderungen im Verlauf
von Tagen. Der von Cegla [7 ] beobachtete Kurzzeiteffekt einer Bronchodilatation muss sich nicht zwangsläufig
in einer Langzeitwirkung niederschlagen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studien legen
den Schluss nahe, dass der von Cegla et al. beobachtete Effekt nicht auf eine erhöhte
bzw. veränderte Lungendeposition des Ipratropiumbromids zurückzuführen ist, d. h.
medikamentenunabhängig ist.
Daher kann spekuliert werden, dass in erster Linie durch den positiven exspiratorischen
Druck der Physiotherapiegeräte über eine kollaterale Ventilation Luft hinter die festsitzenden
Pröpfe gelangt. In Kombination mit der Oszillation, die Sekret von der Bronchialwand
abschert und die Viskoelastizität des Sputums reduziert [12 ], führt dies in erster Linie zur verbesserten Sekretelimination. Die erhöhte bronchiale
Clearance muss nicht unbedingt zu einer Abnahme der Bronchialobstruktion führen, zumal
diese beim Großteil der untersuchten Patienten fixiert sein dürfte.
Bei einer Verbesserung der bronchialen Clearance wäre bei unserer Untersuchung eine
Abnahme der Radioaktivität pro Bildelement in der zentralen ROI nach den 5 Atemzügen
mit dem RC-Cornet® (Gruppe A) zu erwarten gewesen. Diese ist aber sogar angestiegen
(Tab. [2 ]). Das Ergebnis muss keinen Widerspruch bedeuten, da die zentrale ROI bei einer Verbesserung
der bronchialen Clearance sowohl Aktivitätszugänge aus der Peripherie als auch Abgänge
in Richtung Trachea verzeichnet. Bildsequenzen wie bei der Messung der mukoziliären
Clearance waren nicht aufgenommen worden.
Als weiteres Ergebnis unserer Studie stellte sich heraus, dass in beiden Untersuchungsgruppen
der Penetrationsindex signifikant abfiel (Tab. [2 ]), d. h. die regionale Verteilung verschob sich in Richtung einer stärker zentralen
Lungendeposition. Diskutiert werden kann eine überproportionale Zunahme der Impaktion
im Bereich der zentralen Carinen als Folge einer sukzessiven Änderung des Atemmusters.
Da die Zahl der Atemzüge mit 6 festgelegt war, kann die zentrale Deposition in beiden
Gruppen in erster Linie durch eine Zunahme des Inspirationsflusses bzw. des -volumens
entstehen (Trainingseffekt?).
Limitationen
Im Vergleich zur Studie von Cegla [7 ] wurde ein anderes Inhalationssystem verwendet mit einem kleineren Partikelspektrum
(mittlerer aerodynamischer Massendurchmesser 1,1 µm für den VECTOR®; 3,8 µm für den
PARI Boy mit LC Plus Vernebler). Um eine optimale Bronchodilatation zu erreichen,
sollte die Größe bei monodispersen Partikeln für Ipratropiumbromid bei ca. 3 µm liegen
[16 ]. Die kleinere Partikelgröße des VECTOR® führt zu einer Zunahme der peripheren Deposition,
welche die Vergleichbarkeit einschränkt. Der Unterschied wird aber durch das hygroskopische
Wachstum der zuvor getrockneten Partikel und den polydispersen Charakter der Aerosolwolke
wieder reduziert. Der konventionelle Düsenvernebler PARI Boy ist auch für die routinemäßige
Ventilationsszintigraphie nicht geeignet, da nur ca. 10 - 15 % der eingefüllten Menge
in der Lunge deponiert werden. Dadurch nimmt die Inhalationsdauer des Radioaerosols
und folglich die Strahlenbelastung zu, um eine gute Bildgebung zu erreichen. Daher
entschieden wir uns für das letztgenannte Inhalationssystem trotz der methodischen
Einschränkungen.
Zusammenfassend änderte das RC-Cornet® in Position 1 in unserem Versuchsaufbau nicht
das pulmonale Verteilungsmuster bzw. das Ausmaß der zentralen Lungendeposition des
Radioaerosols im Vergleich zur Kontrollgruppe bei Patienten mit chronisch obstruktiver
Lungenerkrankung und peripherem Atemwegskollaps. Die in beiden Gruppen beobachtete
signifikante Zunahme der zentralen Deposition könnte durch eine Zunahme des Inspirationsflusses
bzw. des -volumens mit steigender Zahl der Atemmanöver bedingt sein. Soweit die kleine
Fallzahl die Aussage erlaubt, scheint der von Cegla beobachtete erhöhte bronchodilatatorische
Effekt der Inhalation von Ipratropiumbromid mittels Düsenvernebler gemeinsam mit dem
RC-Cornet® auf die physiotherapeutisch induzierten Veränderungen des Sekrettransportes
zurückzuführen sein und nicht auf eine erhöhte zentrale Deposition des Medikamentes.