intensiv 2002; 10(1): 7-11
DOI: 10.1055/s-2002-19563
Intensivpflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vorteile und Probleme einer erweiterten Besuchszeitenregelung auf einer Neurologischen Intensivstation

Eine Untersuchung über die Zufriedenheit von Pflegepersonal und AngehörigenCharly Gaul, Beate Janetschke, Karoline Schneider, Frank Erbguth, Bernhard Neundörfer
  • Neurologische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 January 2002 (online)

Zusammenfassung

Die Notwendigkeit eines strukturierten Tagesablaufes mit täglich drei ärztlichen Visiten und drei Übergaben des Pflegepersonals sowie die Notwendigkeit, technische Untersuchungen überwiegend an Vormittagen und am frühen Nachmittag durchzuführen, schränkte die Möglichkeiten von Angehörigenbesuchen auf unserer neurologischen Intensivstation erheblich ein. Die ursprüngliche Regelung sah eine Besuchszeit täglich zwischen 17 und 18.30 Uhr vor. Dies wurde von einem Teil der Ärzte und insbesondere von vielen Pflegekräften als unzureichend angesehen. Zunächst für eine Probezeit und seit Anfang 2000 als Dauerregelung wurde deshalb eine neue, großzügigere Besuchszeitenregelung mit täglich zwei Besuchszeiten eingeführt. Diese sieht eine mittägliche Besuchszeit zwischen 12 und 13 Uhr und eine weitere zwischen 17 und 18.30 Uhr vor. Vor- und Nachteile sowie die Akzeptanz der neuen Regelung bei Angehörigen und Pflegekräften wurden mittels zweier Fragebogen standardisiert erfasst und statistisch ausgewertet. Es zeigte sich bei Angehörigen und Pflegekräften eine hohe Zustimmung zum erweiterten Besuchszeitenkonzept. Insbesondere die vermehrten Angebote zum Gespräch wurden genutzt und positiv bewertet.

Literatur

  • 1 Kirchhoff K T, Pugh E, Calame R M, Reynolds N. Nurses‘ beliefs and attitudes toward visiting in adult critical care settings.  Am J Crit Care. 1993;  3 238-245
  • 2 Youngner S J, Coulton C, Welton R, Juknialis B, Jackson D L. ICU visiting policies.  Crit Care Med. 1984;  7 606-608
  • 3 Tuller S, McCabe L, Cronenwett L, Hastings D, Shaheen A M, Daley-Faulkner C, Wheeler K. Patient, visitor and nurse evaluations of visitation for adult postanaestesia care unit patients.  J of Perianaesthesia Nursing. 1997;  6 402-412
  • 4 Hendrickson S L. Intracranial pressure changes and family presence.  J Neurosci Nurs. 1987;  1 14-17
  • 5 Kleman M, Bickert A, Karpinski D, Wantz D, Jakobsen B, Lowery B, Menapace F. Physiologic responses of coronary care patients to visiting.  J cardiovasc Nurs. 1993;  3 52-62
  • 6 Walker J S, Eakes G G, Siebelink E. The effect of familial voice interventions on comatose head-injured patients.  J Trauma Nurs. 1998;  2 41-45
  • 7 Titler M G, Wlash S M. Visiting critically ill adults: Strategies for practice.  Crit Care Nurs Clin North Am. 1992;  4 623-632
  • 8 Prins M M. The effect of family visits on intracranial pressure.  West J Nurs Res. 1989;  3 281-291
  • 9 Brown A J. Effect of family visits on the blood pressure and heart rate of patients in the coronary-care unit.  Heart Lung. 1976;  2 291-306
  • 10 Whitis G. Visiting hospitalized patients.  J of Adv Nurs. 1994;  19 85-88
  • 11 Metzing S, Osarek J. Besuchszeitenregelungen auf Intensivstationen. Eine Literaturstudie englischsprachiger Veröffentlichungen von 1984-1998.  Pflege. 2000;  4 242-252

Dr. med. Charly Gaul

Neurologische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Schwabachanlage 6

91054 Erlangen

Email: Charly.Gaul@neuro.med. uni-erlangen.de

    >