Zentralbl Chir 2001; 126(10): 818-821
DOI: 10.1055/s-2001-18257
Der interessante Fall

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Duodenosigmoidale Fistel bei Morbus Crohn

Duodenosigmoidal Fistula in a Patient with Crohn's DiseaseE. Schadde1 , S. Schmidbauer1 , M. Heinzlmann2 , K. Hundegger3 , W. Heldwein2 , K. Hallfeldt1
  • 1Chirurgische Klinik und Poliklinik Innenstadt der LMU München
  • 2Medizinische Klinik Innenstadt der LMU München
  • 3Gastroenterologin, München
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. November 2001 (online)

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Summary

The development of enteral fistulas - internal and external - is common in Crohn's disease with a frequency of about 45 % in large series of patients [8]. Most internal fistulas arise in the small bowel, but internal large bowel fistulas occur in about one fourth of all patients with fistulas in Crohn's disease. Colonic gastroduodenal fistulas do occur, but are very rare. Of the 35 cases of colonic-duodenal fistulas that we found in the literature, most have been described to involve either a previous ileocolostomy site or the ascending or transverse colon. There are only three cases displaying sigmoidoduodenal fistulas. To these we add a fourth case with this report. A 42-year-old woman presented with upper abdominal pain, loss of appetite and regurgitations with a foul smell as well as abdominal gas complaints. A duodenosigmoidal fistula was diagnosed by local application of contrast and the fistula tract was excised in typical fashion by resection of the colonic fistula and primary closure of the duodenum. The patient experienced a good recovery with relief of symptoms.

Zusammenfassung

Innere und äußere enterale Fisteln sind eine häufige Komplikation bei M. Crohn. Große klinische Studien haben gezeigt, daß sie insgesamt bei ca. 45 % der Crohn-Patienten vorkommen, wobei ungefähr zwei Drittel davon innere Fisteln sind [8]. Die meisten inneren enteralen Fisteln entstehen aus entzündlich veränderten Abschnitten des Dünndarms, ungefähr ein Viertel aller enteralen Fisteln beim M. Crohn bilden sich ausgehend von entzündeten Kolonbereichen. Vom Kolon ausgehende Fistelbildungen in den oberen Gastrintestinaltrakt - Magen und Duodenum - kommen vor, sind aber sehr selten. Unter den 35 Fällen von koloduodenalen Fisteln, die in der Literatur beschrieben sind, gehen die meisten von einem Rezidivbefall eines Ileokolostomas oder - bei Patientien ohne Voroperation - spontan vom Colon ascendens oder transversum aus. Es liegen uns nur drei Fallbeschreibungen von spontanen sigmoidoduodenalen Fisteln vor. Diesen fügen wir nun einen vierten Fall hinzu. Die 42jährige Patientin stellte sich mit Oberbauchschmerzen, frühem Sättigungsgefühl und Aufstoßen sowie Meteorismus vor. Durch kathetergesteuerte Kontrastmittelapplikation wurde eine sigmoido-duodenale Fistel diagnostiziert, die auf typische Weise durch Sigmaresektion mit Deszendorektostomie und eine duodenalen Fistelexzision mit Übernähung des Duodenums versorgt wurde. Die Patientin erholte sich gut und ihre Beschwerden waren nach der Fistelexzision rückläufig.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. K. Hallfeldt

Chirurgische Klinik

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