Referenzdatensatz Rettungsdienst Deutschland

Einleitung

Die Leistungen des Rettungsdienstes sind bereits seit längerer Zeit Gegenstand regionaler wissenschaftlicher Untersuchungen zu speziellen Fragestellungen. Die Erhebungen repräsentativer bundesweiter Daten beschränken sich hingegen bisher auf die Erfassung organisatorischer und zeitlicher Abläufe von Rettungsdiensteinsätzen im Rahmen der Ermittlung des „Leistungsniveaus im Rettungsdienst” und der Berichterstattung zum Unfallverhütungsbericht. Umfassende Daten zur differenzierten Beschreibung von Patientenkollektiven und der Evaluation notfall- und rettungsmedizinischer Verfahrensweisen bleiben dabei bislang unberücksichtigt.

Um qualitätsorientierte Beschreibungen von Rettungsdiensteinsätzen zu ermöglichen und diesbezügliche Optimierungen vor dem Hintergrund eines Qualitätsmanagements zu initiieren, sind aussagefähige Informationen über das Einsatzgeschehen notwendig. Hierbei kommen der einheitlichen Dokumentation und Definition sowohl der logistischen Daten der Einsatzabwicklung als auch der medizinischen Grunddaten und Maßnahmen eine herausragende Bedeutung zu. Grundlage einer umfassenden Leistungsbeschreibung im Rettungsdienst ist die Erfassung relevanter Informationen zum Einsatzgeschehen und der mit der Einsatzdurchführung verbundenen Maßnahmen auf einer einheitlichen Datenbasis. Zur Erlangung dieses Zieles waren die Einführung des von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) entwickelten Notarzteinsatzprotokolls sowie des daraus abgeleiteten DIVI-Rettungsdienstprotokolls erste Eckpfeiler. Mit der Bereitstellung dieser Dokumentationsgrundlagen eröffnet sich nicht nur die Möglichkeit einer bundesweit einheitlichen Leistungserfassung, sondern darüber hinaus auch die einer externen Qualitätssicherung sowie der Durchführung multizentrischer Studien.