intensiv 2001; 9(4): 159-163
DOI: 10.1055/s-2001-15731
Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stroke Units und neurologische Intensivstationen: ein Meilenstein zur Verbesserung der Behandlungserfolge bei Schlaganfallpatienten

Otto Busse
  • Neurologische Klinik, Klinikum Minden
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Schlaganfallpatienten sollten in der akuten, instabilen Phase entweder auf einer Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) oder auf einer Intensivstation behandelt werden. Zur Vermeidung einer neurologischen Verschlechterung, eines Schlaganfallrezidivs und von Komplikationen ist ein kontinuierliches apparatives Monitoring in der Akutphase des Schlaganfalls unumgänglich. Die Hälfte aller Patienten auf einer neurologischen Intensivstation ist an einem Schlaganfall erkrankt. Stroke Units haben sich erst in den letzten fünf Jahren in Deutschland etabliert und der größte Teil der Schlaganfälle wird dort aufgenommen. Schlaganfallspezialstationen und neurologische Intensivstationen ergänzen sich, haben aber ganz unterschiedliche Aufnahmekriterien und therapeutische Schwerpunkte. Auf einer Stroke Unit sind das kontinuierliche apparative Monitoring und die Basismaßnahmen entscheidend, während Schlaganfallpatienten auf der Intensivstation z. T. beatmet werden müssen und intensive therapeutische Maßnahmen wie eine Hirndrucktherapie, eine Hypothermie oder eine Dekompressionstrepanation erfahren. Ohne Zweifel bedeuten neurologische Intensivstationen und eine Stroke Unit im Akutkrankenhaus einen bedeutsamen Meilenstein des therapeutischen Erfolgs bei Schlaganfallpatienten im Akutstadium.

Literatur:

  • 1 Kommission Stroke Units der Deutschen Gesellschaft für Neurologie . Empfehlungen für die Einrichtung von Schlaganfallspezialstationen („Stroke Units”).  Nervenarzt. 1998;  69 180-185
  • 2 Ringelstein E B, Berlit P, Busse O. et al . Konzept der überregionalen und regionalen Schlaganfallversorgung in Deutschland.  Akt. Neurologie. 2000;  27 101-103
  • 3 Busse O. Intensivstation - Stroke Unit - Rehabilitationsklinik. Welches ist der optimale Weg für den Schlaganfallpatienten?.  Nervenheilkunde. 1997;  16 488-494
  • 4 Müffelmann B, Glahn J, Kunz S, Busse O. Strategien zur frühen Aufnahme von Schlaganfallpatienten.  Nervenarzt. 1995;  66 111-115
  • 5 Davis M, Chambers I R, Barer D, Birschel P. A pilot study of monitoring in acute stroke. 4th World Stroke Congress Melbourne; 2000
  • 6 Steiner T, Mendoza G, de Georgia M, Schellinger P, Holle R, Hack W. Prognosis of stroke patients requiring mechanical ventilation in a neurological critical care unit.  Stroke. 1997;  28 711-715
  • 7 Schwab S, Steiner T, Aschoff A, Schwarz S, Steiner H H, Jansen O, Hacke W. Early hemicraniectomy in patients with complete middle cerebral artery infarction.  Stroke. 1998;  29 1888-1893
  • 8 Schwab S, Schwarz S, Bertram M, Spranger M, Hacke W. Moderate Hypothermie zur Behandlung des malignen Mediainfarktes.  Nervenarzt. 1999;  70 539-546

Prof. Dr. med. Otto Busse

Chefarzt der Neurologischen Klinik
Klinikum Minden

Friedrichstraße 17
32427 Minden

Email: otto.busse@klinikum-minden.de

    >