intensiv 2001; 9(1): 22-24
DOI: 10.1055/s-2001-10472
Pflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einmalhandschuhe - ein gefährlicher Schutz für die Pflegenden?

Randolf Brehler, Anita Rütter
  • Zentrum für Dermatologie der Westfälischen-Wilhelms-Universität, Münster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2001 (online)

Unter den Gesichtspunkten des Infektionsschutzes ist der Gebrauch von Schutzhandschuhen im medizinischen Bereich in der Ära der Virushepatitiden und HIV-Infektionen seit Mitte der 80er Jahre massiv angestiegen. Am häufigsten werden NRL(natural rubber latex)-Handschuhe verwendet, die sich durch einen hohen Tragekomfort und günstigen Preis auszeichnen.

Hautprobleme an den Händen sind bei im Gesundheitsbereich Beschäftigten ein sehr häufiges Problem; ca. 30 % des Krankenhauspersonals berichten über Handekzeme [1] [2] [3]. Eine nicht zu unterschätzende Rolle kommt dabei dem Tragen von Handschuhen zu, die zu verschiedenen Hautproblemen führen können:

Irritative Handekzeme Allergische Kontaktekzeme Soforttypallergien

Dabei basieren allergische Kontaktekzeme und Soforttypallergien auf immunologischen Reaktionen, irritativen Handekzemen dagegen liegt kein primär immunologisches Geschehen zugrunde. Irritative Handekzeme stellen in medizinischen Berufen das häufigste Problem dar, begünstigen aber gleichzeitig das Entstehen sekundärer Sensibilisierungen. Am problematischsten sind Soforttyp-Allergien, da potenziell lebensgefährliche Reaktionen ausgelöst werden können.

Literatur

Priv. Doz. Dr. med. PD Randolf Brehler

Zentrum für Dermatologie der WWU

Von-Esmarch-Straße 56

48149 Münster

eMail: r.brehler@uni-muenster.de