Zeitschrift für Palliativmedizin 2000; 1(2): 47-51
DOI: 10.1055/s-2000-11937
ORIGINALARBEIT
Originalarbeit
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Angehörigenzufriedenheit im Projekt „Home Care Berlin” - einem palliativmedizinischen Dienst zur häuslichen Betreuung schwerstkranker Krebspatienten

Th. Schindler1 , A. Rieger1,2 , Susanne Woskanjan1
  • 1Home Care Berlin e. V. (Vorstandsvorsitzender: Dr. med. Reimer Junkers)
  • 2Universitätsklinikum Charité Campus Virchow-Klinikum, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie (Leiter: Prof. Dr. med. Dieter Huhn)
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Im Rahmen des Berliner Home-Care-Projekts wurden 1999 1114 terminal kranke Krebspatienten im ambulanten Sektor betreut. 64 % der Patienten lebten mit ihren Angehörigen in einer gemeinsamen Wohnung. Die Angehörigen waren in der Regel eng in die pflegerische und psychosoziale Betreuung mit eingebunden und trugen häufig die Hauptlast bei der Versorgung der Kranken. Nur 19 % aller betreuten Patienten mussten zum Lebensende in ein Krankenhaus eingewiesen werden. 61 % konnten zu Hause sterben, 3 % starben in einem Pflegeheim und 17 % verbrachten ihre letzte Lebenszeit in einem stationären Hospiz. Material und Methoden: Nach Abschluss der Betreuung wurden die Angehörigen angeschrieben und um das Ausfüllen eines Fragebogens bezüglich ihrer Zufriedenheit mit dem Home-Care-Angebot gebeten. Ergebnisse: 98 % der Angehörigen zeigten sich entweder „sehr zufrieden” (88 %) oder „eher zufrieden” (10 %) mit dem Projektangebot - „eher unzufrieden” waren 2 % der Befragten. In Beantwortung der Fragen nach den wichtigsten Vorteilen der Home-Care-Versorgung resultierten v. a. drei Punkte: Menschlichkeit, die zur Verfügung gestellte Zeit und die ständige Erreichbarkeit. Schlussfolgerungen: Die Qualität palliativmedizinischer Bemühungen ist auch immer abhängig von der persönlichen Beziehung zwischen Helfer, Patient und Angehörigen. Gefühle wie Vertrauen und Geborgenheit können nur dann wachsen, wenn Verlässlichkeit garantiert ist.

Relatives Satisfaction with the Project „Home Care Berlin” - A Palliative Home Care Service for Terminally Ill Cancer Patients

Background: In 1999 1114 terminally ill cancer patients received care within the Project „Home Care Berlin”. 64 % of the patients lived with their families. The family members were closely involved in the patient's physical and psychosocial care, in fact they bore most of the burden. Only 19 % of all patients had to be sent to hospital as death approached. 61 % died at home, 3 % died in nursing homes and 17 % spent the remainder of their life in a hospice. Material and methods: After the patients death the nearest relatives were asked to complete a questionnaire to ascertain their opinion of the project. Results: 98 % of the relatives were either „very satisfied” (88 %) or „sufficiently satisfied” (10 %), whereas only 2 % were „rather dissatisfied” with the support offered by the Home Care Project. It was found that relatives appreciated 1. the humane nature of the carers, 2. the amount of time spent with the familiy, 3. the 24-hour availability of the service. Conclusions: The quality of palliative care is correlated to the close relationship between the professional carers, the patients and their families. The reliability of the servive guarantees feelings of confidence and security.

Literatur

Dr. med. Thomas Schindler

Spenerstr. 31

10557 Berlin

Email: HomeCareBerlin@t-online.de