Nervenheilkunde 2025; 44(07/08): 517
DOI: 10.1055/s-0045-1809291
Abstracts

Sicherheit und Verträglichkeit von Coffein-haltigen Analgetika im Vergleich zu solchen ohne Coffein: Analyse aus drei klinischen „head-to-head“ Vergleichsstudien

C Gaul
1   Kopfschmerzzentrum Frankfurt, Frankfurt
,
T Weiser
2   A. Nattermann&Cie GmbH, Medical Affairs, Fankfurt
,
H-C Diener
3   Medizinische Fakultät, Universität Duisburg-Essen, Essen
› Author Affiliations
 
 

    Eineleitung Coffein-haltige Analgetika (A+C) sind wirksamer als solche ohne Coffein (A-C). Oft wird spekuliert, dass ihre Verträglichkeit schlechter wäre. Das untersuchten wir anhand von drei randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudien, in denen A+C im Vergleich zu A-C untersucht wurden.

    Material & Methodik Drei Studien mit A+C und A-C wurden analysiert: Studie 1: ASS/Paracetamol/Coffein (500/400/100 mg) bei akuten Kopfschmerzen (Diener 2005, Cephalalgia 25:776ff); Studien 2 und 3: Ibuprofen/Coffein (400/100 mg) bei Zahnextraktionsschmerzen (Weiser 2018, Eur J Pain22:28ff) und bei akuten Rückenschmerzen (Predel 2019, J Pain Res 23:2771ff).

    Ergebnisse Daten von 3094 Patienten wurden analysiert (A+C: 1036; A-C: 1070). Es gab keine behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (UE). In Studien 1 und 3 gab es nur kleine Unterschiede bezüglich UE-Häufigkeiten zwischen A+C und A-C. Studie 2 berichtete mehr UE für A+C versus A-C. In allen Studien traten schwere UE vergleichbar selten bei A+C und A-C auf.

    Die Bewertung der Verträglichkeit durch die Patienten war nicht statistisch signifikant zwischen den verschiedenen Behandlungsarmen verschieden (inklusive Placebo).

    Zusammenfassung Die Studien zeigten keine relevanten Unterschiede bezüglich der Verträglichkeit von A+C und A-C. Daher sollten Analgetika zur Kopfschmerzbehandlung auf Basis ihrer Wirksamkeit empfohlen werden, die für Analgetika mit Coffein höher ist als für solche ohne Coffein.


    Interessenkonflikt

    Charly Gaul erhielt Honorare für Vorträge oder Beratung von Abbvie, Lilly, Novartis, Hormosan, Sanofi-Aventis, Lundbeck, Perfood, Vectura Fertin Pharma, Chordate, Pfizer, Dr. Reddys, Merz, Reckitt-Benckiser und TEVA. Er erhält Forschungsunterstützung durch die DFG. Er besitzt keine Aktien oder Anteile pharmazeutischer Unternehmen. Thomas Weiser ist Mitarbeiter von A. Nattermann&Cie. GmbH (einem Sanofi-Unternehmen). Hans-Christoph Diener hat Honorare für Vorträge erhalten von: Lundbeck und Orion Pharma. Die Kopfschmerzforschung von ihm wird unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).“

    Publication History

    Article published online:
    16 July 2025

    © 2025. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag KG
    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany