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DOI: 10.1055/s-0045-1808606
Infektion einer β-Galaktosidase-defizienten Mauslinie mit dem murinen Theiler-Enzephalomyelitisvirus verdeutlicht begrenzte immunologische Dysregulationen durch lysosomale Speicherkrankheiten
Einleitung GM1 Gangliosidose ist eine lysosomale Speicherkrankheit (LSD), die durch Glb1-Genmutationen und konsekutiven Defekten der β-Galaktosidase verursacht wird. Die Erkrankung führt bei betroffenen Menschen und Tieren zu lysosomaler Anreicherung des Gangliosids GM1, insbesondere in Neuronen, und dadurch zu progressiven neurologischen Defiziten. Bei verschiedenen LSDs werden neben neurologischen Defiziten immunologische Dysregulationen in Form von Immundefizienz oder immunologischer Hyperreaktivität beobachtet. Nach intrazerebraler Infektion mit dem BeAn-Stamm des murinen Theiler-Enzephalomyelitisvirus (TMEV) entwickeln empfängliche Mäuse eine akute Polioenzephalomyelitis, gefolgt von einer chronisch progressiven, demyelinisierenden Leukomyelitis.
Material und Methoden Glb1 -/- Mäuse und Wildtypkontrolltiere wurden intrazerebral mit TMEV BeAn infiziert und 4, 7, 14 oder 98 Tage nach Infektion seziert und das Gehirn wurde histologisch und immunhistologisch untersucht.
Befunde Glb1 -/- Mäuse eliminierten das Virus aus ihrem zentralen Nervensystem und zeigten keine klinischen Symptome einer TMEV-assoziierten Erkrankung. Jedoch wiesen Glb1 -/- Mäuse im Vergleich zu Wildtypkontrolltieren eine verspätete T-Zell-Reaktion und eine verstärkte Mikrogliaaktivierung auf.
Schlussfolgerungen GM1 Gangliosidose ist im Mausmodell assoziiert mit immunologischen Dysregulationen in Form einer verspäteten, antigenspezifischen Immunantwort, sowie einer verstärkten unspezifisch-reaktiven Mikrogliaaktivierung.
Publication History
Article published online:
13 June 2025
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