Osteologie 2025; 34(02): 135-136
DOI: 10.1055/s-0045-1804951
Abstracts

Sequenztherapie mit Romosozumab und die Rolle von Vortherapie und Bewegung

I Frieling
1   Osteoporosezentrum Hamburg Neuer-Wall, Hamburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung: Die Zulassungsstudien zeigten nach einem Jahr Therapie mit Romosozumab im Vergleich zu Alendronat und Plazebo einen signifikanter Dichtezuwachs. 2021 wurde nachgewiesen, dass dieser Effekt abhängig von der Vortherapie ist. Eine eigene Analyse aus 2022 zeigte, dass ein reales Patientenportfolio in einer Niederlassung, starke Knochendichtezuwächse an allen Messorten unter Romosozumab aufweist.(1-4). In dieser Studie soll dargestellt werden, inwieweit der Effekt abhängig von der Vortherapie und der Mobilität der Patientinnen ist.

    Methode: 44 postmenopausale Frauen (53-85 Jahre) und osteoporotischen Frakturen in der Anamnese, mit und ohne Vortherapie, wurden zu Beginn und spätestens 14 Monate nach Therapiebeginn mit Romosozumab mittels DXA untersucht. Sie erhielten mindestens 12 Verabreichungen Romosozumab.Es erfolgte eine Beschreibung der Patientinnenpopulation mittels deskriptiver Statistik. Untersuchung intervallskalierter Daten auf Normalverteilung. Vergleich der Änderung der Knochendichte (deltaT1-T0) für Subgruppen nach Alter, und Vortherapie mittels T-Test für unabhängige Stichproben bzw. mittels ANOVA mit post-hoc Analyse. Dabei wurden nur die Patientinnen eingeschlossen, welche sowohl für T0 als auch T1 T-Scores vorliegen hatten.

    Ergebnisse: In 2024 haben sich die Erfahrungen aus 2022 bestätigt. An der Hüfte wurde ein T-Score Anstieg von 7% erreicht, vergleichbar mit den Ergebnissen aus den Zulassungsstudien (2)(3). An der Wirbelsäule konnte eine Verbesserung des T-Scores von Δ0,95(+59%, p<0,001) beobachtet werden. Es konnten 2 Faktoren analysiert werden, die großen Einfluss auf den Therapieerfolg zu haben scheinen, die Vortherapie und der Grad der Aktivität. Wie bereits 2021 gezeigt, ist der Anstieg der Knochendichte bei den Patienten die mit Denosumab oder Bisphosphonat Vortherapie behandelt wurden, geringer (4). Immobile Patienten profitieren besonders von einer Sclerostin-Hemmung (Δ1,9 T-Score) und treiben das Ergebnis für den großen Anstieg der Knochendichte an der Wirbelsäule. Zwischen den Gruppen mit normaler Alltagsmobilität und max. 1/Woche Sport (Δ0,79) oder 2x und mehr Sport pro Woche (Δ0,73) ergaben sich keine großen Unterschiede.

    Diskussion: Eine mögliche Erklärung hierfür wäre, dass bei wenig Bewegung der Sclerostin Spiegel erhöht ist (5) und diese Gruppe besonders stark auf eine Scl-Hemmung reagieren könnte. Die Subgruppenanalysen sind nicht signifikant, weil die Gruppengrößen nicht ausreichend waren. Insgesamt verlief die Sequenztherapie mit Romosozumab in diesem Real-World Setting relativ nebenwirkungsarm. Die meisten Patienten wurden nach Romosozumab auf Zoledronat (45%) oder Denosumab (39%) eingestellt, um den Therapieerfolg zu erhalten.1.DVO Kongress 2022 – P 28, I. Frieling2.Lewiecki EM et al., J Bone Mineral Res 2019; 34(3)3.Saag KG, et al. N Engl J Med. 2017, 377(15)4.Ebina K et al., Joint Bone Spine, 2021, 88(5)5.Gaudio A et al., J Clin Endocrinol Metab. 2010 May;95(5)

    Keywords: DXA Romosozumab Vortherapie

    Korrespondenzadresse: Isolde Frieling, Osteoporosezentrum Hamburg Neuer-Wall, Neuer Wall 32, 20354 Hamburg, Deutschland, E-Mail: frieling@osteoporosezentrum-hamburg.de


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    Conflict of interest

    Vorträge für UCB, Theramex, AMGEN

    Publication History

    Article published online:
    21 March 2025

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