Pneumologie 2025; 79(S 01): S117-S118
DOI: 10.1055/s-0045-1804805
Abstracts
E1 – Kardiorespiratorische Interaktion und Pulmonale Hypertonie

Effekt von SGLT2 Inhibitoren bei Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie und kardialen Komorbiditäten

A Florea
1   Thoraxklinik Heidelberg; Zentrum für Pulmonale Hypertonie
,
N Benjamin
2   Zentrum für Pulmonale Hypertonie; Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Translational Lung Research Centre Heidelberg (Tlrc), German Centre for Lung Research (Dzl)
,
C Eichstaedt
3   Translational Lung Research Centre Heidelberg (Tlrc), German Centre for Lung Research (Dzl); Institut für Humangenetik, Universität Heidelberg
,
B Egenlauf
4   Thoraxklinik Universitätsklinik Heidelberg; Zentrum für Pulmonale Hypertonie; Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
,
S Harutyunova
5   Zentrum für Pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Center for Pulmonary Hypertension, Thoraxklinik at Heidelberg University Hospital, Translational Lung Research Center Heidelberg (Tlrc), German Center for Lung Research (Dzl), Heidelberg; Pulmonale Hypertonie
,
E Grünig
6   Zentrum für Pulmonale Hypertonie; Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Universitätsklinikum
,
P Xanthouli
7   Universitätsklinikum Heidelberg; Medizinische Klinik V; Rheumatologie
› Institutsangaben
 
 

    Ziele: In den letzten Jahren hat sich der klinische Phänotyp der pulmonalen Hypertonie (PH) verändert, so dass immer häufiger ältere Patienten mit kardialen Komorbiditäten diagnostiziert werden. Die Sodium-(Natrium)-Glucose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2i) werden in der Behandlung der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz eingesetzt. Das Ziel der Studie war es, den Effekt der Therapie mit SGLT2i bei Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) und Komorbidität Linksherzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) zu untersuchen.

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    Abb. 1  Rechtsventrikuläre Pumpfunktion zu Beginn versus nach Therapie

    Methoden: PAH-Patienten mit HFpEF unter stabiler PAH-Therapie, die aus klinischer Indikation SGLT2i erhielten, wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Primäre Endpunkte waren die Veränderung der rechtsatrialen (RA)-Fläche und rechtsventrikulären (RV) Pumpfunktion im Vergleich zum Ausgangswert vor Therapiebeginn mit SGLT2i. Klinische, echokardiographische und laborchemische Parameter sowie die Belastbarkeit gemessen mittels 6-Minuten-Gehstrecke (6MWD) wurden analysiert.

    Ergebnisse: Insgesamt erhielten 252 PAH-Patienten eine Therapie mit SGLT2i. Nach Ausschluss der Patienten ohne Verlaufsuntersuchung, konnten, 198 Patienten (74±28 Jahre, 61% weiblich; 84% WHO Funktionsklasse≥III) ausgewertet werden. Unter einer mittleren Therapiedauer mit SGLT2i von 6.7±3.3 Monaten kam es zu einer signifikanten Verbesserung der primären Endpunkte mit Abnahme der RA-Fläche um 1,9±4,5 cm² (p<0,0001) und Verbesserung der RV-Funktion (Verbesserung n=54; Verschlechterung n=5; p<0,001). Zudem nahmen die RV-Fläche um 1,7±4,8 cm², der linksatriale Durchmessers um 2,2±4,4 mm sowie der systolische pulmonal-arterielle Druck um 9,3±16,1 mmHg signifikant ab (alle p<0,0001). Die 6MWD verbesserte sich um 51,6±58,5 Meter (p=0,0001). Fünf Patienten setzten die Medikation wegen Nebenwirkungen ab.

    Schlussfolgerung: Unter der Therapie mit SGLT2i kam es zu einer signifikanten Verbesserung der RA-Flache und RV-Pumpfunktion sowie weiterer klinischer Parameter. Die SGLT2i-Therapie war gut verträglich und wirksam, die gezielte PAH-Therapie könnte hierdurch gut ergänzt werden. Zukünftige Studien in diesem Bereich sind erforderlich.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    18. März 2025

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    Abb. 1  Rechtsventrikuläre Pumpfunktion zu Beginn versus nach Therapie