Pneumologie 2025; 79(S 01): S85-S86
DOI: 10.1055/s-0045-1804729
Abstracts
C3 – Schlafmedizin

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) und Zwerchfelldysfunktion bei Post-COVID 19-Syndrom

K Tausche
1   Universitätsklinik Carl Gustav Carus, Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden; Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1
,
M Kolditz
2   Medizinische Klinik I, Abteilung Pneumologie; Universitätsklinik Carl Gustav Carus, Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden; Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1
,
D Koschel
3   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden; Fachkrankenhaus Coswig, Lungenzentrum; Medizinische Klinik 1
,
J Kleymann
4   Universitätsklinikum Carl Custav Carus Dresden; Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1
,
S Langner
1   Universitätsklinik Carl Gustav Carus, Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden; Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Pathophysiologie des Post-COVID-Syndrom ist ungeklärt, Assoziationen mit Schlafapnoe und Zwerchfelldysfunktion wurden beschrieben.

    Methoden Prospektive Evaluation einer erweiterten Routinediagnostik mittels Polygraphie, Zwerchfellsonographie (ZFS) und Spiroergometrie (CPET) bei 18 Patienten mit nach S1-Leitlinie bestehendem Post-COVID-Syndrom mit Beschreibung der Prävalenz von Auffälligkeiten sowie deren Assoziation mit dem Schweregrad von COVID und Post-COVID.

    Ergebnisse 18 Post-COVID-Patienten (m/f 2/16, mittleres Alter 45±11 Jahre) wurden eingeschlossen. 1/18 Patienten hatte eine schwere (Beatmung) und 2/15 bzw. 15/18 Patienten eine mittelschwere (Sauerstoff) bzw. leichte (ambulant) initiale SARS-CoV-2-Infektion. Nach FSS lag bei 17/18 Patienten eine relevante Fatigue im Rahmen des Post-COVID-Syndroms vor. 6/18 (33%) Patienten wiesen einen AHI≥5/h und 4/18 (22%) Patienten eine therapierelevante OSA (AHI≥15/h) auf. Eine ZF-Dysfunktion war mit min. 1 pathologischem ZFS-Parameter in allen 18 Fällen nachweisbar. Eine Subgruppe (5/18) zeigte nach einer 3-monatigen reflektorischen Atemtherapie teilweise eine Verbesserung der ZFS-Parameter (ZF-Dicke bei max. Inspiration Mdn=3,9 vs. 4,3 mm). Der Schweregrad der initialen SARS-CoV-2 Infektion, die Fatigue (FSS) und das Patientenalter zeigten signifikante Korrelation mit AHI (r=0,577, p=0,12; r=-0,477, p=0,045; r=0,538, p=0,31). Des Weiteren korrelierte FSS signifikant negativ mit dem Schweregrad der initialen SARS-CoV-2 Infektion (r=-0,674, p=0,002) sowie Patientenalter (r=-0,600, p=0,008). Spiroergometrisch zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen VE/VCO2-Slope und ZF-Auslenkung bei max. Inspiration (r=-0,729, p<0,001) sowie zwischen VO2max und max. exspiratorischer ZF-Dicke (r=0,559, p=0,016).

    Diskussion Insgesamt war die Häufigkeit der OSA vergleichbar zur deutschen Allgemeinpopulation. Aufgrund der hohen Prävalenz von ZF-Dysfunktion bei Post-COVID Patienten unabhängig vom Schweregrad der akuten SARS COV2 Infektion, der Korrelation der ZF-Funktion mit Fatigue und CPET-Parametern sowie deren tendenzielle Verbesserung unter der Atemtherapie besteht die Notwendigkeit einer weiterführenden Evaluation und ggf. Therapie der ZF-Dysfunktion bei Post-COVID.


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    Publication History

    Article published online:
    18 March 2025

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