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DOI: 10.1055/s-0045-1804707
Bedeutung der CT-Bildgebung im prolongierten Weaning: Eine retrospektive Analyse
Hintergrund: Die Röntgenthoraxaufnahme auf der Intensivstation ist ein schnell durchführbares bildgebendes Verfahren, dessen Aussagekraft insbesondere bei Patienten mit komplexen intensivmedizinischen Verläufen wie z.B. im prolongierten Weaning begrenzt ist.
Methoden: Retrospektive Analyse von Patientinnen und Patienten, die von 01/18-12/23 in der Thoraxklinik Heidelberg im prolongierten Weaning behandelt wurden. Die Ergebnisse der im Weaningzentrum durchgeführten thorakalen Computertomographie (CT)-Untersuchungen wurden systematisch ausgewertet.
Ergebnisse: Von den insgesamt 402 Patienten, die im untersuchten Zeitraum behandelt wurden, hatten 207 (53%) eine CT-Bildgebung im WZ erhalten. 88 (42%) waren weiblich, das Alter betrug 63±14 Jahre. Ein erfolgreiches Weaning lag in 295 Fällen, 74% vor (Weaning Kategorie A1 42%, A2 8%, B1 11%, B2 13%), ein Weaningversagen (Kategorie 3C) in 26%. 13 Patienten, 6.3% verstarben im Weaningzentrum. Die häufigsten CT-Befunde waren: Pneumonische Infiltrate/Konsolidierungen 77%, Pleuraergüsse 52%, Lungenemphysem 23%, Atelektasen 16%, Kardiomegalie 10%, pulmonale Raumforderungen 9%, Interstitielle Lungenerkrankung (ILD) 3%, Hinweise auf eine pulmonale Hypertonie 3%, Rippenfrakturen 2,4%. Von diesen Befunden waren ILD und Kardiomegalie mit einem Weaningversagen assoziiert (p=0,041 und 0,017).
Schlussfolgerung: CT-Diagnostik stellt eine sinnvolle Ergänzung zu anderen klinischen Untersuchungsmethoden dar, um behandelbare Ursachen für Weaning-Komplikationen zu identifizieren.
Publication History
Article published online:
18 March 2025
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