Pneumologie 2025; 79(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0045-1804682
Abstracts
B2 – Endoskopie

Sicherheit der Sedierung in der Bronchoskopie: eine Meta-Analyse

S Matthes
1   Krankenhaus Bethanien
,
M Treml
2   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln; Wissenschaftliches Institut Bethanien für Pneumologie e.V.
,
K Boschung
3   Krankenhaus Bethanien gGmbH; Krankenhaus Bethanien; Pneumologie
,
W Randerath
4   Krankenhaus Bethanien Gmbh; Klinik für Pneumologie und Allergologie; Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin
,
L Hagmeyer
5   Klinik für Pneumologie und Allergologie; Hospital Bethanien Solingen
› Author Affiliations
 
 

    Einführung Die Sedierung bei flexiblen Bronchoskopien (BK) wird in der klinischen Routine teils von einem Arzt, teils von geschultem Assistenzpersonal (Nurse-administered Sedation, NAS) durchgeführt, letztere häufig als Nurse-administered Propofol Sedation (NAPS). Es ist unklar, ob bei der NAS, im Speziellen bei der NAPS, häufiger Komplikationen auftreten.

    Methode Systematische PubMed-Literaturrecherche (1984-06/2024); es erfolgte eine Volltextanalyse von 127/926 Studien mit berichteten Sedierungskonzepten und Komplikationen. Die Häufigkeit von klinisch relevanten sedierungsbedingten Komplikationen wurde ermittelt: Tod, Aufnahme ICU oder Eskalation der Behandlung (Vasopressoren, Flumazenil/Naloxon, manuelle oder maschinelle Beatmung). Die potenziellen Risikofaktoren Endobronchialer Ultraschall (EBUS) und ASA-Score wurden untersucht.

    Ergebnisse Es wurden 38664 BK-Prozeduren analysiert. Dokumentiert wurden 4 Todesfälle (0,01%), davon 2 wahrscheinlich und 1 möglicherweise sedierungsbedingt; 33 Aufnahmen ICU (0,09%) und 55 Eskalationen der Behandlung (0,1%).

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    Fig. 1

    P: Anzahl unter Propofol (insgesamt 9008 Prozeduren) Todesfälle traten bei flexiblen EBUS-BK nicht auf. Im Vergleich zur konventionellen diagnostischen BK war bei EBUS-BK die Zahl der ICU-Aufnahmen gering höher (0,06% vs. 0,2%, p=0,007) und die Eskalation der Behandlung seltener (0,9% vs. 0,53%, p=0,016). Die klinische Relevanz der Unterschiede bleibt unklar. Es finden sich keine Studien, die die Komplikationshäufigkeit differenziert für spezifische ASA-Scores berichten.

    Schlussfolgerung Das NAS-Konzept ist sicher. Anhand der Evidenz ergeben sich keine Hinweise, dass die Propofolapplikation (bzw. im Speziellen die NAPS), die EBUS-BK oder höhere ASA-Scores mit einer Risikoerhöhung bei der Bronchoskopie einhergehen.


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    Publication History

    Article published online:
    18 March 2025

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    Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

     
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