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DOI: 10.1055/s-0045-1804595
Seltene Form der thorakalen Lymphadenopathie
Fallbericht: Aufnahme einer 67-jährigen Patientin mit chronische Hepatitis B-Infektion und Immunsuppression (Tacrolimus /Prednisolon) bei fokal segmentierter Glomerulosklerose bei N. abducens Parese rechts mit Doppelbildern unter dem Verdacht auf Neurosarkoidose. Im Ganzkörper-CT finden sich rechts hilär zwei pathologisch vergrößerte, nekrotisch einschmelzende Lymphknoten, die in der FDG-PET/CT stark stoffwechselaktiv sind. Zunächst lokaler Malignom- bzw. Metastasenverdacht. Die Bronchoskopie war unauffällig, EBUS-TBNA Lymphknotenstation 11Rs erfolgt mit histologisch florider Lymphadenitis mit ausgedehnter Nekrose ohne Tumornachweis oder granulomatöse Entzündung. Die FACS Analyse blieb ohne Hinweis auf malignes Lymphom. Eine infektöse Lymphadenitis (EBV, Varicella-Zoster, akute Toxoplasmose, Bartonella hensela, Borrelia, CMV) war nicht nachweisbar. Die Ätiologie des Krankheitsbildes blieb unklar.
Intervention: Zur definitiven Abklärung erfolgte die chirurgische Exstirpation der rechts hilären Lymphknoten durch eine videoassistierte Thorakoskopie (VATS).
Ergebnisse: Die Lymphknoten-Histologie blieb ohne Malignitätshinweis, kein Nachweis von Tuberkulose, keine Granulome. Der Befund lässt weiterhin an das Vorliegen einer nekrotisierenden Lymphadenitis denken. Die abschließende Diagnose ist eine Lymphadenitis Kikuchi Fujimoto mit autoimmunvermittelter N.abducens-Parese.
Diskussion: Bei autoimmunvermittleten Reaktionen wie in diesem Fall und nekrotisierender Lymphadenitis ohne Granulozyteneinschlüsse sollte nach Auschluss infektiöser oder maligner Ursachen an autoimmunvermittelte histiozytäre nektrotisierende Lympadenitis Kikuchi Fujimoto gedacht werden.


Publication History
Article published online:
18 March 2025
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