Pneumologie 2025; 79(S 01): S16-S17
DOI: 10.1055/s-0045-1804571
Abstracts
A2 – COPD

Telemedizinisches Monitoring für COPD-Patienten – Design und Population der randomisierten, kontrollierten Studie Telementor COPD

J Schiller
1   Privates Institut für Angewandte Versorgungsforschung GmbH (Inav)
,
F Püschner
1   Privates Institut für Angewandte Versorgungsforschung GmbH (Inav)
,
K Scholl
2   Lungenclinic Großhansdorf
,
A Bock
2   Lungenclinic Großhansdorf
,
M Jandl
3   Hamburger Institut für Therapieforschung GmbH
,
A Thanhäuser
4   Astrazeneca GmbH
,
L Zils
5   Qurasoft GmbH
,
E Junker
5   Qurasoft GmbH
,
K Rabe
6   Lungenclinic Grosshansdorf und Klinik für Innere Medizin, Christian-Albrechts Universität, Kiel; Zentrum Für Pneumologie Und Thoraxchirurgie; Pneumologie
,
H Watz
7   Velocity Clinical Research Ahrensburg; Lungenclinic Grosshansdorf, Airway Research Center North (Arcn), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl)
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die COPD zählt in Europa zu den führenden Todesursachen und ist mit einer hohen Rate an Exazerbationen und Krankenhausaufenthalten verbunden. Die Studie Telementor COPD zielt darauf ab, durch eine verbesserte ambulante Betreuung Exazerbationen frühzeitig zu erkennen, präventive Maßnahmen zu ergreifen und Krankenhausaufenthalte zu verhindern.

    Methodik In die multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie wurden Patienten mit COPD und gehäuften Exazerbationen aufgenommen. Die Studie wird in Hamburg und Schleswig-Holstein durchgeführt und durch den Innovationsfonds gefördert. Primärer Endpunkt ist die Anzahl der Exazerbationen. Sekundäre Endpunkte sind die Anzahl COPD-assoziierter Hospitalisierungen, intensivstationärer Aufenthalte sowie der Gesundheitsstatus (CAT, SGRQ). In der Interventionsgruppe (IG) erfassen die Patienten täglich ihre Symptome über die SaniQ-App, messen den FEV1 mittels Spirometer und tragen eine Smartwatch zur Überwachung der Vitalwerte. Die erhobenen Daten werden in der App angezeigt, die zusätzlich z. B. Elemente zur Raucherentwöhnung enthält. Wenn sich die Symptome oder die Lungenfunktion verschlechtern, nimmt eine geschulte COPD-Nurse Kontakt auf und beurteilt den Bedarf präventiver Maßnahmen.

    Ergebnisse 176 COPD-Patienten wurden in IG (n=90) und Kontrollgruppe (KG) (n=86) randomisiert. Der Altersmedian lag in der IG bei 68.00 [47.00, 81.00] und in der KG bei 64.50 [46.00, 82.00], was einen signifikanten Unterschied darstellt (p=0,032). Die Patienten waren mehrheitlich weiblich (56,82%, n=100). Der durchschnittliche BMI lag bei 24,59 [14,04; 47,47] und der FEV1-Wert in% vom Soll bei 34,05 [11,00; 100,00]. Der Anteil aktueller oder ehemaliger Raucher betrug 97,76% (n=168). In den letzten zwölf Monaten vor Studienbeginn hatten die Teilnehmenden durchschnittlich 2,00 [0,00; 10,00] Exazerbationen. Median von CAT- (19,50 [0,00; 40,00]) und SGRQ-Score (54,59 [12,36; 100,00]) lagen im mittleren Wertebereich.

    Diskussion Telementor COPD ermöglicht es, telemedizinische Elemente bei COPD-Patienten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu untersuchen und so den Weg in die Regelversorgung für die Anwendung bei COPD-Patienten mit hohem Exazerbationsrisiko zu bereiten. Die finalen Studienergebnisse werden im Sommer 2025 erwartet.


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    Publication History

    Article published online:
    18 March 2025

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