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DOI: 10.1055/s-0045-1804468
Prognostische Evaluation zur Durchführung einer kombinierten internen und externen Strahlentherapie (CIERT) bei Patienten mit Meningeom
Ziel/Aim: Die kombinierte interne und externe Strahlentherapie (CIERT) mittels Radionuklidtherapie und externer Strahlentherapie ermöglicht die Nutzung der Vorteile beider Bestrahlungsansätze. Das Ziel dieser Arbeit war die Adaption einer vorhandenen Infrastruktur [1] für die Bestrahlungsplanung bei der CIERT sowie die prognostische Bewertung der Tumor- und Risikoorgantoxizität des kombinierten Therapieansatzes bei Patienten mit fortgeschrittenem Meningeom.
Methodik/Methods: Es wurden 16 Patienten mit Meningeom evaluiert, bei denen eine externe Bestrahlung mittels Protonentherapie durchgeführt wurde und die im Rahmen der Therapieplanung ein 68Ga-DOTATATE PET/CT erhielten. Anhand der Aktivitätsverteilung der 68Ga-DOTATATE PET/CT wurde eine prädiktive Voxel-basierte Dosimetrie für eine potenzielle Peptid-Rezeptor-Radiotherapie (PRRT) mit 177Lu, 225Ac oder 212Pb durchgeführt. Aus der berechneten Dosisverteilung der simulierten PRRT zusammen mit dem Bestrahlungsplan der Protonentherapie wurde eine kumulative Dosisverteilung erstellt. Es erfolgte die Auswertung hinsichtlich der Dosisbeiträge beider Strahlenmodalitäten im Zielvolumen sowie etwaiger zu erwartender Dosisüberschreitungen in den Risikostrukturen. Zusätzlich erfolgte die Berechnung der biologisch effektiven Dosis (BED), um die Wirksamkeit der verschiedenen Strahlenqualitäten zu beurteilen.
Ergebnisse/Results: Die mittlere applizierte Dosis im Zielvolumen durch die Protonentherapie betrug 53,0 Gy (range 50,4–60,2 Gy). Für die simulierte PRRT wurden therapeutische Aktivitäten von 7,4 GBq (177Lu), 6 MBq (225Ac) und 200 MBq (212Pb) angenommen. Die berechneten mittleren Dosen durch die PRRT waren 3,4 Gy (range 0,1–11,6 Gy) für 177Lu, 3,4 Gy (range 0,1–11,5 Gy) für 225Ac und 3,0 Gy (range 0,1–10,0 Gy) für 212Pb. Die maximale berechnete Dosis in den Risikoorganen betrug 8,0 Gy für die Hypophyse bei PRRT mit 212Pb. Die zusätzliche Dosis durch die PRRT führte bei keinem Patienten zu einer Überschreitung der Dosisgrenzwerte der Risikoorgane.
Schlussfolgerungen/Conclusions: Die Infrastruktur für die Bestrahlungsplanung bei einer CIERT wurde adaptiert. Die kumulative Dosisberechnung zeigte eine Dosiserhöhung im Tumor bei Einhaltung der Dosisgrenzwerte in den Risikoorganen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. März 2025
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