Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0045-1804424
Wirksamkeit und Verträglichkeit einer erneuten Peptid-Radio-Rezeptor-Therapie (PRRT) in Patienten mit progressiven neuroendokrinen Tumoren
Ziel/Aim: Die PRRT hat sich als systemische Therapieoption für metastasierte neuroendokrine Tumoren (NETs) mit erhöhter Somatostatin-Rezeptor (SSR)-Expression fest etabliert. Nach dem NETTER1 Protokoll werden aktuell 4 Zyklen einer PRRT durchgeführt. In Hinblick auf die limitierten Behandlungsoptionen stellt sich für Patienten mit NETs oft die Frage einer erneuten PRRT (Re-PRRT).
Methodik/Methods: Retrospektiv wurden 41 Patienten (22 M und 19 F) mit histologisch gesichertem NET (G1=14%, G2=75% und G3=11%) und einer Re-PRRT eingeschlossen. Alle Patienten unterliefen initial 4±1 Zyklen einer PRRT mit einer medianen Aktivitätsmenge von 7347±670 MBq pro Zyklus und zeigten eine kontrollierte Erkrankung (stable disease/partial response/complete response) für mind. 6 Monate. Die Re-PRRT (4±1 Zyklen) startete 36±22 Monate nach der letzten PRRT-Gabe. Verlaufskontrollen wurden mittels SSR-Bildgebung (PET und Posttherapie-SPECT) und regelmäßigen Blutentnahmen durchgeführt. Das progression-free survival (PFS) wurde mithilfe von nach RECIST 1.1 und die Hämatotoxizität mittels CTCAE 5.0 ermittelt.
Ergebnisse/Results: Nach Re-PRRT zeigte sich eine PR in 3% (1/41), ein SD in 73% (30/41) und ein PD in 24% (10/41) der Patienten. Das mediane PFS betrug 22 Monate. Ein Vorliegen einer lymphogenen (26/41), hepatischen (35/41) oder ossären (27/41) Metastasierung hatte keinen signifikanten Einfluss auf das PFS. 39/41 der Patienten wiesen eine Anämie auf (27/41 Grad 1, 11/41 Grad 2 and 1/41 Grad 3), wohingegen nur 17/41 der Patienten eine Thrombozytopenie (15/41 Grad 1, 1/41 Grad 2 and 1/41 Grad 3) und 15/41 eine Leukozytopenie (5/41 Grad 1, 8/41 Grad 2 and 2/41 Grad 3) entwickelten. Erhöhte Leberwerte im Verlauf wurden in 12/41 (AST) bzw. in 11/41 (ALT) der Patienten festgestellt. Es wurde keine relevante Nephrotoxizität beobachtet. Ein Patient entwickelte eine sekundäre Neoplasie (myelodysplastisches Syndrom).
Schlussfolgerungen/Conclusions: Eine wiederholte Behandlung der NETs mittels PRRT zeigt eine überwiegend gute Tumorkontrolle mit nur leichten bis moderaten hämatotoxischen Nebenwirkungen. Eine Nephrotoxizität wurde nicht festgestellt. Das Risiko von sekundären Neoplasien erscheint vergleichbar mit denen der NETTER1 Studie.
Publication History
Article published online:
12 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany