Nuklearmedizin 2025; 64(01): 91-92
DOI: 10.1055/s-0045-1804411
Abstracts │ NuklearMedizin 2025
Wissenschaftliche Poster
Radionuklidtherapien

Integrierte Diagnostik zur Überlebensvorhersage bei Patienten mit gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren unter Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT)

F Herr
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
C Dascalescu
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
M P Fabritius
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
G Sheikh
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
M Zacherl
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
V Wenter
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
L Unterrainer
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
M Brendel
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
A Holzgreve
2   Klinik für Nuklearmedizin – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
C Auernhammer
3   Medizinische Klinik und Poliklinik IV – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
C Spitzweg
3   Medizinische Klinik und Poliklinik IV – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
T Burkard
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
J Ricke
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
M Heimer
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
,
C Cyran
1   Klinik und Poliklinik für Radiologie – LMU Klinikum, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Ziel/Aim: Integrierte Biomarker für das Überleben von Patienten mit gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NETs), die mit einer Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) behandelt werden, sind immer noch begrenzt. Das Ziel dieser Studie besteht in der Identifikation von Prädiktoren für das progressionsfreie Überleben (PFS) bei Patienten mit GEP-NETs unter PRRT.

Methodik/Methods: Die retrospektive Single-Center-Studie umfasste 178 Patienten mit GEP-NETs, die mindestens zwei aufeinanderfolgende PRRT-Zyklen mit [177Lu]Lu-DOTA-TATE erhielten und vor und nach Therapie mit Somatostatinrezeptor-(SSTR-)PET/CT untersucht wurden. Zu Beginn der Studie wurden der Krenning-Score sowie klinische Parameter erfasst. Die Definition des PFS erfolgte basierend auf der Entscheidung eines multidisziplinäres GEP-NET-Tumorboards.

Ergebnisse/Results: Die univariante Analyse ergab bei Studienbeginn, dass ein Krenning-Score 3, erhöhte Chromogranin A-Werte (> 200 ng/dl) und neuronenspezifische Enolase (> 25 ng/dl) signifikante (p<0,05) Prädiktoren für ein kürzeres PFS sind. Des Weiteren wiesen ein Ki-67-Index>5%, die Lokalisation der Primarius im Pankreas, Erythrozytenwerte>4 Mio./µl, C-reaktives Protein>1 mg/dl sowie Albumin<4,1 g/dl bei Studienbeginn eine signifikante Korrelation (p<0,05) mit einem kürzeren PFS auf. In der multivariaten Analyse konnten der Krenning-Score 3, CgA>200 ng/ml, NSE>35 ng/ml sowie ein Ki-67-Index>5% bei Studienbeginn als signifikante (p<0,05) Faktoren für ein kürzeres PFS identifiziert werden. Die Berücksichtigung des Krenning-Scores bei Studienbeginn führte zu einer signifikanten Verbesserung des Cox-Regressionsmodells (p<0,05). Lediglich der Ki-67-Index wies einen geringfügig höheren z-Score als der Krenning-Score bei Studienbeginn auf (z=2,55 vs. z=2,41).

Schlussfolgerungen/Conclusions: Die vorliegende Studie demonstriert den zusätzlichen prognostischen Wert des Krenning-Scores in Kombination mit etablierten klinischen Parametern für Patienten mit GEP-NET unter PRRT.



Publication History

Article published online:
12 March 2025

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