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DOI: 10.1055/s-0045-1804291
Lutetium-177–prostataspezifisches Membranantigen (177Lu-PSMA)-Therapie bei Patienten (Pts) mit vorheriger Radium 223 (223Ra)
Ziel/Aim: Die Sicherheit und Wirksamkeit der sequentiellen Anwendung von 223Ra und 177Lu-PSMA bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) wurden in einer Real-World-Studie (RaLu) untersucht, die in mehreren Zentren in Deutschland und Israel durchgeführt wurde.
Methodik/Methods: Es wurden Daten von mehreren Zentren in Deutschland (2021–2022) und Israel (2022–2023) zu Patienten mit mCRPC gesammelt, die≥1 223Ra-Dosis und in jeder nachfolgenden Therapielinie≥1 177Lu-PSMA-Dosis erhalten hatten.
Ergebnisse/Results: Daten von 198 Patienten wurden analysiert. Zu Beginn der 177Lu-PSMA-Therapie betrug das mediane Alter 73 Jahre und 20% der Patienten hatten eine viszerale Erkrankung. Der mediane PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) betrug 239,5 ng/ml und der mediane alkalische Phosphatase-Wert (ALP) 143,0 U/l. Insgesamt hatten 58% der Patienten vor Beginn der Behandlung mit 177Lu-PSMA≥4 lebensverlängernde Therapien erhalten. Alle Patienten hatten 223Ra erhalten (66% hatten sechs 223Ra-Injektionen erhalten). Andere frühere Behandlungen umfassten Abirateron (75%), Enzalutamid (75%), Docetaxel (70%) und Cabazitaxel (29%). Insgesamt hatten 38% der Patienten≥4 177Lu-PSMA-Zyklen erhalten, wobei im Median 3 Zyklen abgeschlossen wurden. Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TEAEs) mit 177Lu-PSMA waren hauptsächlich hämatologisch und nicht tödlich. Abgesehen von Laboranomalien waren die häufigsten (≥ 10% der Patienten) TEAEs jeglichen Grades Mundtrockenheit (12%) und Asthenie (11%). PSA-Daten lagen für 102 Patienten während der 177Lu-PSMA-Behandlung vor; ein PSA-Rückgang von≥30% bzw.≥50% trat bei 48 (47%) bzw. 38 (37%) Patienten auf. Entsprechende ALP-Rückgänge traten bei 13 (17%) bzw. 6 (8%) von 77 Patienten auf. Das mediane Gesamtüberleben betrug 12,0 Monate (95% KI, 10,5–15,1) ab Beginn der 177Lu-PSMA-Behandlung und 33,4 Monate (95% KI, 31,4–37,3) ab Beginn der 223Ra-Behandlung.
Schlussfolgerungen/Conclusion: Diese Ergebnisse aus der Praxis unterstützen die klinische Durchführbarkeit der Behandlung von Patienten mit mCRPC mit 177Lu-PSMA nach der Behandlung mit 223Ra. Diese Erkenntnisse können wertvolle Orientierungshilfen für die Optimierung der Behandlungssequenzierung und Entscheidungsfindung in der klinischen Praxis liefern.
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Publication History
Article published online:
12 March 2025
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