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DOI: 10.1055/s-0045-1802944
Nebenniereninfarkt in der Schwangerschaft: Eine seltene Ursache rechtsseitiger Bauchschmerzen
Einleitung Akute abdominale Schmerzen in der Schwangerschaft sind eine diagnostische Herausforderung. Differenzialdiagnosen umfassen häufigere Ursachen wie Appendizitis und Pyelonephritis (PN) sowie seltene, aber relevante Ereignisse wie den Nebenniereninfarkt (NNI). Aufgrund unspezifischer Symptome und eingeschränkter Bildgebung in der Schwangerschaft wird der NNI oft unterdiagnostiziert [1]. Dieser Fallbericht beschreibt die Diagnostik bei einer schwangeren Patientin mit rechtsseitigen Bauchschmerzen, bei der ein NNI mittels MRT diagnostiziert wurde.
Anamnese und Befund Die schwangere Patientin (29 Jahre, 28+4 SSW) stellte sich initial bei Rücken-/Brustschmerzen sowie erniedrigter Sauerstoffsättigung nach langer Autofahrt vor. Eine Lungenarterienembolie wurde mittels V/Q-Szintigraphie ausgeschlossen. Im Aufenthalt entwickelte die Patientin neue, rechtsseitige Flankenschmerzen bis in den Unterbauch ziehend. Die Appendix war bereits in der Vergangenheit entfernt worden. Es erfolge die Anbehandlung eines Harnwegsinfekt. Ein Ultraschall zeigte nur eine physiologisch Hydronephrose im Rahmen der Gravidität und keine Zeichen einer PN. Bei progredienter Schmerzsymptomatik wurde ein MRT-Abdomen indiziert, das eine periadrenale und perirenale Flüssigkeitsansammlung sowie eine akute Diffusionsstörung der Nebenniere (NN) ohne T1-native Hyperintensität zeigte, passend zu einem nicht-hämorrhagischen NNI rechts. Zudem zeigte sich eine kleine zystoide Läsion der rechten NN. Zeichen einer PN oder anderer Akutpathologien lagen nicht vor (s.[Abb. 1] [2]). Es erfolgte eine therapeutische Antikoagulation.




Diskussion Dieser Fall verdeutlicht die Bedeutung einer gezielten diagnostischen Abklärung bei schwangeren Patientinnen mit atypischen und persistierenden abdominalen Beschwerden. Trotz der geringen Inzidenz eines NNI ist eine frühzeitige Diagnose sowie der Ausschluss einer Hämorrhagie des NNI therapeutisch entscheidend, da dies die Antikoagulation beeinflusst, welche zur Verhinderung weiterer, potenziell lebensbedrohlicher thromboembolischer Ereignisse im Regelfall empfohlen wird.
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Literatur
- 1 Ornaghi S. et al. 2023 Acute spontaneous non-hemorrhagic adrenal infarction in pregnancy: case-report and literature review. Gynecol Endocrinol.
Publication History
Article published online:
25 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Ornaghi S. et al. 2023 Acute spontaneous non-hemorrhagic adrenal infarction in pregnancy: case-report and literature review. Gynecol Endocrinol.



