Rofo 2025; 197(S 01): S115
DOI: 10.1055/s-0045-1802936
Abstracts
Case-Report
Thoraxradiologie

Portdysfunktion und bronchopulmonale Symptomatik

D Vogele
1   Uniklinik Ulm, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
,
A Eren
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
G Lang
3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
,
A M Neagoie
4   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III
,
J Klaus
5   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin II, Ulm
,
S Schmidt
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
M Beer
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Ulm
,
C Kloth
6   Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm
› Author Affiliations
 

Einleitung Zentralvenöse Portkatheter sind für Patienten indiziert, die eine langfristige intravenöse Therapie benötigen [1]. Dies umfasst Patienten mit der Notwendigkeit einer Chemotherapie, Patienten mit parenteraler Ernährung oder regelmäßigen Infusionen.

Anamnese und Befund Ein 23-jähriger Patient stellte sich mit bronchopulmonaler Symptomatik vor. Als Hauptdiagnose war ein Morbus Crohn mit chronisch aktivem Verlauf bekannt. Zur medikamentösen Behandlung und heimparenteralen Ernährung wurde vor 19 Monaten ein Portkatheter implantiert. Der Patient berichtete über einen seit zwei Tagen bestehenden Hustenreiz und Geschmacksmissempfindungen nach der parenteralen Ernährung über den Portkatheter. In der Durchleuchtungsuntersuchung war beim Anspülen mit NaCl-Lösung ein direkter Hustenreiz auslösbar. Bei der Kontrastmittelapplikation zeigte sich eine Kontrastierung des an die Portspitze angrenzenden Bronchialsystems ([Abb. 1a]) und der Trachea ([Abb. 1b]). In der ergänzenden kontrastmittelgestützten Computertomografie (CT) war ein Thrombus in der Vena vava superior (VCS) um die Portkatheterspitze abzugrenzen. Die Portkatheterspitze schien knapp außerhalb der VCS zu liegen ([Abb. 2]). In der Zusammenschau der Befunde lag eine veno-bronchiale Fistel ausgehend von der Portkatheterspitze vor.

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Abb. 1
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Abb. 2

Diskussion Die Rate an Komplikationen nach einer Portkatheterimplantation variiert stark zwischen 0.3–12.5%, hierbei führt die Portkatheterinfektion sowie die Gefäßthrombose [1] [2]. Die Komplikation der veno-trachealen Fistel bzw. der veno-bronchialen Fistel ist in der Literatur nur als Einzelfallbeichte beschrieben [2] [3]. Zumeist handelt es sich um eine sekundäre Dislokation der Portkatheterspitze als Spätkomplikation bzw. um ein mechanisches Herausarbeiten der Katheterspitze.



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Article published online:
25 March 2025

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