Hintergrund: Um sich einen Überblick über die derzeitige Situation im Bereich der Händehygiene
zu verschaffen, führte das Gesundheitsreferat München (GSR) einer Abfrage zum Händedesinfektionsmittelverbrauch
für das Jahr 2024 in allen stationären Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet München
durch. Ähnliche Abfragen erfolgten bereits in den Jahren 2014, 2016 und 2018.
Pandemiebedingt fand in den letzten fünf Jahren keine Abfrage statt, wobei das Jahr
2023 bewusst nicht herangezogen wurde. Der Händedesinfektionsmittelverbrauch wird
in stationären Einrichtungen der Altenpflege üblicherweise über die Bestellmenge ermittelt.
In Pandemiezeiten wurden phasenweise mehr Desinfektionsmittel beschafft. Infolgedessen
kam es zu einer Überbevorratung mit Händedesinfektionsmitteln, so dass im Jahr 2023
möglicherweise weniger Händedesinfektionsmittel bestellt worden sind, um Lagerbestände
aufzubrauchen.
Der festgestellte Händedesinfektionsmittelverbrauch im Jahr 2024, d.h. nach der Pandemie,
kann mit den Verbrauchsdaten vor der Pandemie verglichen werden. Ziel ist es hierbei
festzustellen, ob die Corona-Pandemie einen Einfluss auf den Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln
genommen hat. Die Erhebung des Händedesinfektionsmittelverbrauchs gilt als eine Möglichkeit
bzw. Messsystem für die Überprüfung der Compliance bezüglich der Händedesinfektion
(KRINKO – Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens, 2016).
Methodik: Allen 56 stationären Einrichtungen der Langzeitpflege im Stadtgebiet München wurde
ein Erfassungsbogen zur Erhebung des Jahresverbrauches an Händedesinfektionsmitteln
im Jahr 2024 sowie der durchschnittlichen Anzahl der belegten Pflegeheimplätze im
Kalenderjahr 2024 elektronisch übermittelt.
Nach Eingang der Daten erfolgte für jede Einrichtung die Berechnung des durchschnittlichen
Verbrauches an Händedesinfektionsmittel pro Bewohnertag (angenommener Verbrauch von
3 ml für eine Händedesinfektion) sowie die Berechnung der Anzahl der durchschnittlich
durchgeführten Händedesinfektionen pro Bewohnertag.
Zudem wurden die Pflegeeinrichtungen um aktuelle Bestelldaten für Einmalhandschuhe
gebeten. Mangels vorliegender Vergleichsdaten zum Einmalhandschuhgebrauch, wurden
die Einrichtungen nach ihrer Einschätzung zu Veränderungen im Verbrauch befragt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse werden nach Abschluss des Jahres 2024 ermittelt.
Es erfolgt eine Darstellung der erhobenen Daten im Vergleich zu den Daten, die vor
der Corona-Pandemie erhoben worden sind. Ferner werden die Angaben zum Einmalhandschuhgebrauch
dahingehend bewertet, ob sich ein Trend zum Übergebrauch an Einmalhandschuhen in den
stationären Pflegeeinrichtungen im Münchner Stadtgebiet zeigt.