Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S116
DOI: 10.1055/s-0045-1802131
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Postersitzung Aus-, Fort- und Weiterbildung
13:30 – 15:00

PJ Tertial im ÖGD – Entwicklung eines Logbuches in Düsseldorf, Mettmann und Neuss

S Weyers
1   Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
,
A Höhmann
1   Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
,
M Hristova
1   Universitätsklinikum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
,
H Höglund-Braun
2   Gesundheitsamt Landeshauptstadt Düsseldorf
,
M Schäfer
2   Gesundheitsamt Landeshauptstadt Düsseldorf
,
F Schläger
2   Gesundheitsamt Landeshauptstadt Düsseldorf
,
R Susenburger
3   Gesundheitsamt Kreis Mettmann
,
A Triebs
3   Gesundheitsamt Kreis Mettmann
,
B Albrecht
4   Gesundheitsamt Rhein-Kreis Neuss
,
J Heister
4   Gesundheitsamt Rhein-Kreis Neuss
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund: Mit der Änderung der Approbationsordnung im Oktober 2021 können Medizinstudierende nun einen Abschnitt des Praktischen Jahres (PJ) in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens absolvieren. Die Gesundheitsämter spielen hier als Lehrinstitutionen eine zentrale Rolle. Dabei verfügen noch nicht alle Gesundheitsämter, die ihrerseits an der Ausbildung von PJ-Studierenden interessiert sind, über die entsprechenden Kooperationen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um PJ-Tertiale tatsächlich anbieten zu können.

    An einigen Standorten in Deutschland wurden bereits Logbücher für das PJ-Tertial entwickelt. Zum Teil werden die Logbücher von den Gesundheitsämtern herausgegeben, zum Teil in Kooperation mit den Universitäten. Gemäß Approbationsordnung sind jedoch die Universitäten Herausgeberinnen des Logbuches. Eine exemplarische Internet-Recherche zum Vorhandensein von PJ-Logbüchern an Medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen (NRW) im Frühjahr 2024 zeigte, dass die Umsetzung des PJ-Tertials in den Gesundheitsämtern noch nicht begonnen hat oder nicht wesentlich fortgeschritten ist. Dieser Befund wurde durch eine Datenerhebung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW bestätigt. Obwohl der Gesetzgeber also mit dem PJ-Tertial eine neue Möglichkeit eröffnet hat, das öffentliche Gesundheitswesen und somit die Gesundheitsämter in der hochschulmedizinischen Lehre zu repräsentieren, besteht noch ein großes Entwicklungspotenzial.

    Vor diesem Hintergrund wird an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in Kooperation mit den Gesundheitsämtern in der Region (Landeshauptstadt Düsseldorf, Landkreis Mettmann und Rhein-Kreise Neuss) ein Logbuch für das PJ-Tertial im ÖGD entwickelt.

    Umsetzung: Das zwölfmonatige Projekt (Juli 2024 – Juni 2025) enthält folgende Arbeitsschritte: Zunächst wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Diese beinhaltete erstens die formalen und didaktischen Grundlagen der Logbucherstellung für ein PJ-Tertial und zweitens die Sichtung bestehender deutscher Logbücher zum PJ-Tertial ÖGD. Auf dieser Basis wurde ein erster Entwurf eines Logbuchs erstellt. Dieser wurde in separaten Workshops mit den beteiligten Gesundheitsämtern hinsichtlich der Vollständigkeit und Umsetzbarkeit diskutiert. Die Workshop-Ergebnisse werden derzeit synthetisiert ausgewertet und auf Basis der Ergebnisse wird ein Zweitentwurf des Logbuches erstellt. Dieser wird bis März 2025 von den drei Gesundheitsämtern erneut bewertet. Das finale Logbuch wird voraussichtlich im April 2025 vorliegen.

    Diskussion: Mit dem Logbuch können die kooperierenden Gesundheitsämter der Region ab dem Wintersemester 2025 mit PJ-Tertialen beginnen. Die Umsetzung der in den Logbüchern verankerten Inhalte in der Praxis muss sich in den ersten Anwendungen bewähren und wird weiterhin wissenschaftlich begleitet, um bei Bedarf Verbesserungen vorzunehmen. Der gesamte Prozess erfolgt im Austausch mit einer überregionalen Arbeitsgruppe, die sich derzeit im Rahmen des neuen „Netzwerkes ÖGW NRW“ in Nordrhein-Westfalen formiert.


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    Publication History

    Article published online:
    11 March 2025

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