Hintergrund: Seit 2015 bestehen in Bayern mit den Gesundheitsregionenplus sektorenübergreifende Netzwerke auf kommunaler Ebene. Diese Konferenzstrukturen bearbeiten
im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention
(StMGP) die Handlungsfelder Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitsversorgung
sowie Pflege. Die oberste Zielsetzung der Gesundheitsregionenplus ist es, den Gesundheitszustand der Bevölkerung, insbesondere im Hinblick auf die
gesundheitliche Chancengleichheit, zu verbessern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität
zu erhöhen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
hat mit der Fachlichen Leitstelle Gesundheitsregionenplus u. a. die Aufgabe, zur Qualitätssicherung und -entwicklung der Gesundheitsregionenplus beizutragen und die Entwicklungen des Landesprogramms zu begleiten, zu dokumentieren
und zu evaluieren.
Umsetzung: Die Arbeit der Gesundheitsregionenplus wird durch die Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionenplus mithilfe einer eigens entwickelten LGL-Datenbank regelmäßig und systematisch erfasst.
Die Geschäftsstellen der Gesundheitsregionenplus tragen über einen passwortgeschützten personalisierten Zugang auf der Benutzeroberfläche
der Datenbank einmal jährlich obligatorisch Daten ein und aktualisieren und vervollständigen
damit online ihren Datensatz. Neben Strukturdaten zur Geschäftsstelle sowie zu Gremien
(Gesundheitsforum, Arbeits- und Projektgruppen, Lenkungskreis) und Vorsitz der Gesundheitsregionplus werden u. a. Ziele, priorisierte Themen in den Handlungsfeldern sowie Maßnahmen (Aktivitäten,
Angebote, Veranstaltungen, Projekte) wiederholt zu einem Stichtag erfasst. Die erhobenen
Daten werden von der Fachlichen Leitstelle Gesundheitsregionenplus u. a. zur Evaluation des Programms genutzt. So werden regelmäßig Auswertungen des
Datensatzes vorgenommen. Diese fließen u. a. in die Gesundheitsberichterstattung des
Landes ein (aktuell z. B. Präventionsberichterstattung, Erster bayerischer Psychiatriebericht).
Der Datensatz bildet aber z. B. auch eine zentrale Grundlage zur Beantwortung von
Anfragen des StMGP zur Entwicklung und zu bearbeiteten Themen in den Handlungsfeldern
der Gesundheitsregionenplus. Eine umfangreiche Auswertung des gesamten Datensatzes fand zuletzt im Rahmen einer
Zwischenevaluation des Programms Gesundheitsregionenplus für die Jahre 2015-2022 statt (vgl. www.lgl.bayern.de/gesundheitsregionenplus, Abruf: 10.10.2024).
Außerdem unterstützt die Datenbank die Öffentlichkeitsarbeit zu den Gesundheitsregionenplus und leistet über eine Suchfunktion einen Beitrag zum Informations- und Wissensaustausch
auf Fachebene. Die Daten sind abrufbar unter www.lgl.bayern.de/gesundheitsregionenplus (Abruf: 10.10.2024). Um die Daten so aktuell wie möglich bereitzustellen,
ist neben der obligatorischen Erhebung im Rahmen des Monitorings auch unterjährig
jederzeit eine Bearbeitung der Datensätze durch die Nutzerinnen und Nutzer in den
Geschäftsstellen der Gesundheitsregionenplus möglich.
Diskussion: Durch die LGL-Datenbank können Fortschritte und Aktivitäten der Gesundheitsregionenplus im Sinne eines Monitorings systematisch erfasst werden. Die mindestens jährliche
Aktualisierung der Daten ermöglicht eine kontinuierliche Evaluation und Qualitätssicherung
sowie die Identifizierung z. B. von Trends und fördernden und hemmenden Faktoren für
die Arbeit der Gesundheitsregionenplus. Das Monitoring liefert mit seinen datenbasierten Schlussfolgerungen damit eine Grundlage
für gesundheitspolitische Entscheidungen und Gesundheitsplanung. Trotz obligatorischer
Eintragungen und obwohl sich gezeigt hat, dass diese sehr nutzerfreundlich möglich
sind, bestehen Herausforderungen in der Sicherstellung der Datenqualität, -aktualität
und -vollständigkeit. Insgesamt scheint der Indikatorensatz jedoch gut geeignet für
das Monitoring der Arbeit der Gesundheitsregionenplus. Aus den Daten lassen sich wertvolle Rückschlüsse auf die Qualität der Arbeit ziehen
– insb. auf Struktur- und Ergebnisqualität. Die Datenbank unterstützt zudem die Transparenz
und Sichtbarkeit der regionalen sektorenübergreifenden Netzwerke der Gesundheitsregionenplus. Die LGL-Datenbank trägt damit zur strategischen Weiterentwicklung der Gesundheitsregionenplus bei und bietet Potenzial für weitergehende Analysen.