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DOI: 10.1055/s-0045-1801956
1 Jahr HIV-PrEP im Gesundheitsamt Köln – wie läuft’s?
Hintergrund: Die HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (HIV-PrEP) ist ein wirksames Instrument zur Vermeidung einer sexuell übertragenen HIV-Infektion und wird empfohlen für Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartner*innen und inkonsequentem Kondomgebrauch und/oder für Menschen in serodiskordanter Partnerschaft. Sie ist seit dem 01.09.2019 Teil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherung und im Rahmen der Regelversorgung frei zugänglich – ein Zugang, der jedoch nicht für alle Menschen mit einem Bedarf für diese wirkungsvolle Infektionsprophylaxe besteht.
Menschen mit hohen individuellen Risikoprofilen suchen häufig die subsidiären Sprechstunden der Gesundheitsämter auf. Da HIV-Prävention Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) ist, sollte der ÖGD seinen Zugang zu Menschen mit hohen Risikoprofilen auch hinsichtlich der Beratung zur PrEP nutzen sowie sukzessive die Versorgung mit PrEP anbieten. Eine Vernetzung der PrEP-anbietenden Gesundheitsämter könnte zudem abfangen, dass die Zielgruppe oftmals hochmobil ist und würde zudem eine Ressourcenschonung für nötige STI-Diagnostik im Rahmen der PrEP-Einnahme ermöglichen.
Umsetzung: Das Gesundheitsamt Köln hat die Verordnung der HIV-PrEP im Rahmen der fachärztlichen Sprechstunde im Fachdienst STI und sexuelle Gesundheit am 01.01.2024 implementiert. Initial wurde der Zugang ausschließlich für Menschen ohne Zugang zur Regelversorgung geschaffen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Studie der Deutschen Aidshilfe „Was brauchen Sexarbeiter*innen für ihre Gesundheit? Eine qualitativ-partizipative Studie zu den gesundheitlichen Bedarfen von Sexarbeiter*innen in Deutschland“[1] und dem bereits bestehenden Eindruck, dass der Zugang zur PrEP auch für viele Sexarbeitende mit Zugang zur Regelversorgung erschwert bis praktisch verschlossen ist, wurde der Zugang im Verlauf auch für Sexarbeitende mit Zugang zur Regelversorgung erweitert.
Diskussion: Vorgestellt werden die Zahlen zur bislang im Fachdienst STI und sexuelle Gesundheit des Gesundheitsamts Köln verordneten PrEP. Hierbei soll auch das nutzende Klientel im Hinblick auf demographische Daten wie Alter, Herkunft, Gender, Sexarbeitskontext etc. vorgestellt werden.
Publication History
Article published online:
11 March 2025
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