Nervenheilkunde 2025; 44(03): 144
DOI: 10.1055/s-0044-1801449
Abstracts
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Neuromuskuläre Komplikationen bei rheumatischen Erkrankungen und medikamenten-induzierte Myopathien

Quantitatives Muskel-MRT bei Patienten mit Einschlusskörpermyositis (IBM)

J Forsting
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
,
R Rehmann
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
,
M Froeling
2   UMC Utrecht, Radiologie, Utrecht, Niederlande
,
A K Güttsches
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
3   Heimer Institut für Muskelforschung, Bochum, Deutschland
,
M Vorgerd
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
3   Heimer Institut für Muskelforschung, Bochum, Deutschland
,
E Enax-Krumova
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
,
L Schlaffke
1   BG University Hospital Bergmannsheil, Ruhr-University Bochum, Neurologische Klinik und Poliklinik, Bochum, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Hintergrund: Die Einschlusskörpermyositis(IBM) ist die häufigste idiopathische inflammatorische Myopathie bei Personen über 50 Jahren. Neue Biomarker zur Frühdetektion muskulärer Veränderungen und Abbildung des Krankheitsverlaufs werden benötigt. Das quantitative MRT(qMRT) gilt hier als vielversprechende nicht-invasive Technik.

    Methoden: Untersucht wurde im Abstand von 1 Jahr die Beinmuskulatur von 12 IBM-Patienten und 12 Kontrollen mittels qMRT, klinischen Untersuchungen und Gehtests. Mittels qMRT wurden der Fettanteil der Muskulatur (FF), die Wasser-T2-Relaxationszeit (wT2) als Marker für die Krankheitsaktivität und die Diffusionsparameter fraktionelle Anisotropie (FA) und mittlere Diffusivität (MD) zur Abbildung mikro- und makrostruktureller Prozesse bestimmt.

    Resultate: In fettarmen Muskeln (FF<10%) zeigte sich eine signifikante Erhöhung der wT2 und FA mit gleichzeitiger Abnahme der MD (p≤0,02). Die höchste Korrelation mit klinischen Untersuchungen fand sich für wT2 im Oberschenkel (r≤−0,634). Signifikante Veränderungen von FF (+3,0%), wT2 (+0,6ms) und MD (−0,04 10-3mm2/s) wurden bei IBM-Patienten beobachtet (p≤0,001).

    Schlussfolgerung: qMRT-Parameter korrelieren mit klinischen Befunden und sind sensitiv für Langzeitveränderungen, insbesondere FF zur Fettquantifizierung und wT2 als Marker für Krankheitsaktivität. Diffusionsparameter können frühzeitige muskuläre Veränderungen nachweisen, erfordern jedoch weitere Untersuchungen zur Klärung der zugrunde liegenden Veränderungen.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. März 2025

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