Pneumologie 2025; 79(01): 97-98
DOI: 10.1055/s-0044-1796622
Abstracts

Effekte der pneumologischen Frührehabilitation bei COPD und anderen Lungenerkrankungen

M Hallaschek
1   Abteilung Innere Medizin und Pneumologie, Fachkrankenhaus Coswig, Lungenzentrum, Coswig
3   Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden
,
I Schindler
1   Abteilung Innere Medizin und Pneumologie, Fachkrankenhaus Coswig, Lungenzentrum, Coswig
3   Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden
,
C Weber
1   Abteilung Innere Medizin und Pneumologie, Fachkrankenhaus Coswig, Lungenzentrum, Coswig
3   Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden
,
M Kolditz
2   Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1, Universitätsklinik Carl Gustav Carus, Dresden
3   Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden
,
D Koschel
1   Abteilung Innere Medizin und Pneumologie, Fachkrankenhaus Coswig, Lungenzentrum, Coswig
2   Bereich Pneumologie, Medizinische Klinik 1, Universitätsklinik Carl Gustav Carus, Dresden
3   Ostdeutsches Lungenzentrum Coswig-Dresden
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    Einleitung Die pneumologische Frührehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Patient:innen nach schweren Lungen- und Atemwegserkrankungen während der akutstationären Behandlungsphase. Hauptziele sind die Wiederherstellung physischer und psychischer Grundfunktionen, die Vermeidung dauerhafter Einschränkungen sowie die Sicherstellung der Rehabilitationsfähigkeit.

    Methoden Zwischen Oktober 2020 und Oktober 2022 wurden im Fachkrankenhaus Coswig alle Patient:innen der Abteilung für Frührehabilitation retrospektiv nach pneumologischer Grunderkrankung erfasst. Nach Ausschluss der COVID-19-Fälle wurden die zwei Gruppen „COPD“ und „sonstige Erkrankungen“ gebildet und hinsichtlich ihrer Outcomes untersucht.

    Ergebnisse Von 219 Patient:innen entfielen 94 (43%) auf die COPD-Gruppe (Durchschnittsalter 67,6±7,8 Jahre, mittlere Behandlungsdauer 15,5±4,3 Tage) und 125 (57%) auf die Gruppe mit sonstigen Erkrankungen (Durchschnittsalter 67,1±11,3 Jahre, mittlere Behandlungsdauer 16,2±5,7 Tage). In der COPD-Gruppe verbesserte sich der FR-Barthel-Index von 50±33,9 auf 85±20,6 und der 6-MWT von 126±122,1 m auf 240±95,5 m. In der Gruppe mit sonstigen Erkrankungen stieg der FR-Barthel-Index von 45±47 auf 85,9±15 sowie die Gehstrecke im 6-MWT von 100±117,7 m auf 210±112,4 m. Der Sauerstoffbedarf in Ruhe sank in beiden Gruppen von 2±3 l auf 1±1 l (COPD) bzw. von 1±2 l auf 0±2 l (sonstige Erkrankungen). Unter Belastung reduzierte sich der Bedarf von 3±2 l auf 2±2 l (COPD), bzw. von 3±3 l auf 0±2,8 l (sonstige Erkrankungen). Alle Änderungen waren mit p < 0,001 hochsignifikant. Nach Abschluss der Frühreha wurden 87 (93%, COPD) bzw. 103 (82%, sonstige Erkrankungen) der Behandelten in die Häuslichkeit entlassen und 6 (6%, COPD) bzw. 21 (17%, sonstige Erkrankungen) Patient:innen in eine andere stationäre Einrichtung verlegt. Jeweils eine Person (1%) verstarb.

    Diskussion In dieser Arbeit wird erstmals der Effekt einer pneumologischen Frührehabilitation bei Patienten mit COPD und anderen pneumologischen Grunderkrankungen dargestellt. Der Nutzen des interdisziplinären Behandlungsverfahrens konnte gruppenübergreifend in den meisten Tests nachgewiesen werden und unterstreicht damit die Sinnhaftigkeit der pneumologischen Frührehabilitation für Patienten mit schweren Atemwegs- und Lungenerkrankungen.


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    Publication History

    Article published online:
    22 January 2025

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