Einleitung: Telemedizin hat das Potenzial, die Versorgung in der klinischen Gynäkologie zu verbessern,
indem sie Zugangshürden reduziert und die Effizienz steigert. Jedoch ist es entscheidend,
telemedizinische Angebote auch aus der Perspektive der Patientinnen zu betrachten,
um ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen.
Methoden: In zwei klinischen Studien haben wir durch Patientinnenbefragung, die Voraussetzungen,
Anfoderungen und Bedenken bezüglich telemedizinischer Angebote bei Patientinnen in
einer universitären onkologischen Tagesklinik (n=245) und in einer universitären Prämedikationsambulanz
vor Operation (n=745) untersucht. Die Teilnehmerinnen wurden nach ihrem Nutzungsverhalten,
bevorzugten Kommunikationskanälen und Anforderungen an die telemedizinische Versorgung
befragt.
Ergebnisse: Wir können durch unsere Studien zeigen, dass unterschiedliche Behandlungsgründe auch
mit unterschiedlichen Anforderung an ein telemedizinisches Angebot einhergehen. Insbesondere
konnten wir zeigen, dass mit zunehmendem Alter die Zustimmung zu telemedizinsichen
Angeboten sinkt. Des weiteren zeigen onkologische Patientinnen unter Systemtherapie,
die erwerbstätig sind, eine erhöhte Zustimmung zu telemedizinischen Angeboten. Datenschutzbedenken
hingegen zeigen sich als signifikanter Grund für eine Ablehnung von teemedizinischen
Angeboten.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Arbeit betonen die Bedeutung einer patientenzentrierten Gestaltung
telemedizinischer Angebote in der klinischen Gynäkologie. Durch die Berücksichtigung
der Bedürfnisse und Erwartungen der Patientinnen können bedarfsgerechte Telemedizinlösungen
entwickelt werden, die eine Verbesserung eines bereits sehr hohen Standards bedeuten
können.