Geburtshilfe Frauenheilkd 2024; 84(10): e125
DOI: 10.1055/s-0044-1790716
Abstracts │ DGGG

Evaluation des Breast Cancer Locator (BCL)- Systems (CairnSurgical, USA) in der brusterhaltenden Chirurgie des Mammakarzinoms: Eine prospektive Pilotstudie

A. Freitag
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
2   Universitäts-Frauenklinik, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
R. Togawa
2   Universitäts-Frauenklinik, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
C. Augustin
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
S. Fastner
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
C. Gomez
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
T. He
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
2   Universitäts-Frauenklinik, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
B. Schaefer
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
C. Schraut
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
J. Heil
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
2   Universitäts-Frauenklinik, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
,
M. Golatta
1   Klinik St. Elisabeth, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
2   Universitäts-Frauenklinik, Brustzentrum, Heidelberg, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung: Das Breast Cancer Locator (BCL)-System besteht aus einer individualisierten, 3D-gedruckten Schablone, die auf Basis einer Rückenlage-MRT Informationen über Lokalisation und Größe eines Mammakarzinoms bereitstellt, sowie einem 3D-Tumor-Computermodell (Visualizer). Das System soll Chirurg:innen bei brusterhaltenden Operationen unterstützen, um positive Schnittränder zu reduzieren. Diese Pilotstudie berichtet über Anwendbarkeit und Limitationen im klinischen Alltag.

    Materialien und Methoden: Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die üblicherweise eine Standarddrahtmarkierung erhalten hätten, unterzogen sich stattdessen einer brusterhaltenden Operation mit der personalisierten BCL-Schablone zur intraoperativen Schnittranddefinition. Mit Hilfe dieser Printschablone wurden Markierungsdrähte durch integrierte Ports direkt in und im 1-cm-Abstand um den Tumor positioniert. Prä- und intraoperativ stand der rotierbare Visualizer zur räumlichen Orientierung zur Verfügung.

    Ergebnisse: Von 11 Patientinnen (Durchschnittsalter 54,82 Jahre) wurden 3 präoperativ (2 wegen MRT-Auffälligkeiten, 1 aufgrund von Neuerkenntnissen zur Tumorentität) und 2 intraoperativ wegen Protokollabweichung ausgeschlossen. 6 wurden erfolgreich mit dem BCL-System operiert, alle mit negativen Schnitträndern (R0).

    Zusammenfassung: Das BCL-System hat sich als potenzielles Instrument zur Tumorlokalisation bei brusterhaltenden Operationen erwiesen. Der Visualizer wurde von den Chirurg:innen als hilfreiches Werkzeug zur räumlichen Darstellung der Tumore bewertet. Allerdings führt der vorgegebene Sicherheitsabstand von 1 cm zur Resektion von potenziell gesundem Gewebe. Um dies zu vermeiden, wäre die Drahtpositionierung im Tumorrand mit Hilfe der BCL-Schablone zu evaluieren. An der weiteren Optimierung des Ablaufs, des Systems und der Software wird aktuell gearbeitet. Weitere Studien zu chirurgischen und onkologischen Ergebnissen sowie zur Patientenzufriedenheit sind erforderlich, um herauszufinden, ob das BCL-System effektiv in die Routine der Mammachirurgie integriert werden kann.


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    Interessenskonflikt

    Ich erkläre als korrespondierende/r AutorIn, dass meine KoautorenInnen mir mitgeteilt haben, dass sie während der letzten 3 Jahre keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen im oben genannten Sinne hatten. Auch ich selbst hatte keine derartigen Verbindungen in den letzten 3 Jahren.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    01. Oktober 2024

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