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DOI: 10.1055/s-0044-1790036
Differenzierung fokaler Leberläsionen mittels quantitativer Frequenzanalyse von Ultraschallrohdaten
Einleitung: Fokale Leberläsionen sind ein häufiger Befund im Ultraschall. Da die Differenzierung im B-Bild oft unzureichend ist, müssen Zweituntersuchungen wie CT, MRT oder Kontrastmittelsonographie durchgeführt werden. Die unterschiedlichen biomechanischen Eigenschaften von fokalen Läsionen führen zu Frequenzveränderungen ähnlich dem Tissue-Harmonic-Imaging. In der Literatur ist hierfür der H-Scan als Vergleich unterschiedlicher Frequenzbereiche beschrieben, wobei verstärkte Reflektionen im niedrigen Frequenzbereich mit größeren Streuern und verstärkte Reflektionen im hohen Frequenzbereich mit kleineren Streuern korrelieren.
Ziele: Ziel dieser Studie ist der Proof-of-Concept einer Methode zur Differenzierung fokaler Leberläsionen auf Grundlage einer Analyse von Frequenzspektren aus Ultraschallrohdaten von Handheldgeräten.
Methoden: Es wurden RF-Daten bei Patienten mit gesicherter Fokal Nodulärer Hyperplasie (FNH), Metastasen und Hämangiomen mittels eines Handheld-Ultraschallgerätes (H-US) (Clarius C3 HD3) erfasst. Zur Auswertung wurde der sogenannte H-Scan genutzt. Dabei werden Veränderung im oberen und unteren Bereich des Frequenzspektrums über Faltungen des Ultraschall-Rohsignals mit Gaus-gewichteten Hermite-Polynomen 2-ter (GH2) und 8-ter (GH8) Ordnung analysiert. Um Patientenspezifische Effekte wie Dämpfung zu relativieren, wurden alle Ergebnisse auf benachbartes Leberparenchym im gleichen Patienten normiert.
Ergebnis: Es wurden Aufnahmen von 6 Patienten mit Hämangiom, 7 mit Metastasen und 4 mit FNHs während Routineuntersuchungen an der Universitätsklinik Dresden eingeschlossen. Es zeigte sich eine Zunahme des Verhältnisses von hohen zu niedrigen Frequenzanteilen von Hämangiom (median=0.62) zu Metastase (median=1.48) und FNH (median=1.79) (siehe [Abb. 1] und [Abb. 2])
Schlussfolgerung: In der durchgeführten Pilotstudie an einer kleinen Kohorte zeigten sich bei der spektroskopischen Analyse von Ultraschallrohdaten über den H-Scan unterschiedliche Frequenzanteile. Durch die große Streuung ist die derzeitige Fallzahl nicht ausreichend, um eine verlässliche Aussage zu treffen, sodass die Ergebnisse nicht signifikant sind. Die beobachtete Veränderung im Verhältnis aus hohen und niedrigen Frequenzanteilen sollten daher in einer größeren Kohorte evaluiert werden.
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Publication History
Article published online:
26 September 2024
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