Z Gastroenterol 2024; 62(09): e620
DOI: 10.1055/s-0044-1789717
Abstracts │ DGVS/DGAV
Kurzvorträge
CED: Grundlagenforschung und klinische Aspekte Freitag, 04. Oktober 2024, 09:40 – 11:24, Vortragsraum 10

Prädiktoren einer Somatischen Belastungsstörung (SSD) bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

L. Hellwig
1   Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Magdeburg, Deutschland
,
M. Schenk
1   Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Magdeburg, Deutschland
,
U. von Arnim
2   Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
F. Junne
1   Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Magdeburg, Deutschland
,
M. Binneböse
1   Otto-von-Guericke-Universität, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Magdeburg, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung: Die SSD ist ein psychisches Krankheitsbild, welches im ICD-11 unter dem Namen „Körperstressstörung“ als neue diagnostische Kategorie Einzug erhält.

    Ziel: In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer prospektiven Querschnittsstudie vorgestellt, die darauf abzielte, den Zusammenhang zwischen psychischer Belastung in Form von SSD und Patienten-und Krankheitsmerkmalen bei CED-Patienten zu untersuchen.

    Methodik: Die Datenerhebung erfolgte am Universitätsklinikum Magdeburg von August bis einschließlich Oktober 2023. Untersucht wurde die psychische Belastung durch SSD (SSD-12) sowie die Beeinträchtigung durch somatische Symptome (SSS-8) bei Patienten mit gesicherter CED (n=237). Die Kombination beider Fragebögen erlaubte unter Berücksichtigung spezieller Cut-off-Werte eine Aussage zum SSD-Risiko. Zusätzlich wurde untersucht welchen Einfluss Variablen wie Alter, Geschlecht, Bildung, Komplikationen und Krankheitsschwere (Colitis Ulcerosa: Mayo-Score; Morbus Crohn: Harvey-Bradshaw-Index) auf den Grad der Belastung haben.

    Ergebnis: Ermittelt wurde eine Prävalenz des SSD-Risikos von 20% über alle CED-Patienten. Zusätzlich zeigte sich ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen Harvey-Bradshaw-Index und SSD-12-Gesamtscore (p<0,001) sowie SSD-Risiko (p=0,003). Außerdem wiesen Patienten mit Darmperforation im Krankheitsverlauf signifikant höhere SSD-Werte auf (p=0,004).

    Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass CED-Patienten überdurchschnittlich stark durch somatische Symptome psychisch belastet sind. Bei Morbus Crohn-Patienten ist die psychische Belastung abhängig vom Grad der Krankheitsschwere.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    26. September 2024

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