Problemstellung Durch high-end Sonogeräte ist es zunehmend möglich, bei Nierenkoliken den Harnleiterstein
mit dem Ultraschall auch ohne große Aufweitung des oberen Halrntraktes und ohne einer
CT-US zu sichern. Mittels Farbdoppler-Ultraschall konnten einige Untersuchunter Twinkling-Artefakte
in >90 % beim Stein nachweisen; Twinkling-Artefakte sind eine schnell-wechselnde Ansammlung
von roten und und blauen Farbpixeln hinter einer stark reflektiven Steinstruktur.
Transvaginal- bzw. Transrectalsonden geben dem Urologen im Gegensatz zu den Internisten
oder Radiologen die Möglichkeit, distalen Steine sicher, schnell und auch ohne große
Blasenfüllung nachzuweisen, bei den Männern in den letzten 3-4 cm, bei den Frauen
bei ausreichender Scheidenlänge bis zu den iliakalen Gefäßen. In unserem Patientenkollektiv
konnten wird die Steine nur in wenigen Fällen transabdominal sehen.
Patienten und Methode Bei den 352 stat. Pat. hatten 134 Pat. (38%) einen proximalen Harnleiterstein cranial
der Gefäßkreuzung; bei 218 Pat. (62%) lag der Stein distal der iliakalen Gefäßen.
In der Klinik stand uns ein high-end Sonogerät der Fa. Samsung zur Verfügung; in der
Klinik-Praxis verwendeten wir ein Mindray-Gerät. Bei den letzten 28 Pat. achteten
wird verstärkt auf einen kräftigen Twinkling-Artefakt am Stein.
Ergebnis Bei den 134 stat. Pat. mit Nierenkoliken durch einen prox. Harnleiterstein konnte
bei 125 Pat. (93%) der Stein sonographisch gesichert werden, bei 72 Pat.(54%) wurde
für den Steinnachweis und für die Ureterorenoskopie kein CT angefordert. Bei den 218
Pat. mit distalen Steinen wurde der Stein in 205 Pat. (94%) in der transrectalen oder
transvaginalen Sonographie verifiziert, bei 149 Pat. (68%) wurde auf eine CT-Untersuchung
verzichtet. Ein kräftigesTwinkling.-Funkeln konnte bei den letzten 28 Pat.nur bei
9 Pat.(32%) in der Duplex-Sonographie aufgezeichnet werden., bei 2 Pat. fand sich
nur ein schwaches Twinkling-Zeichen, insgesamt konnte wir bei 39% Twinkling-Zeichen
sehen. Bei einem Pat. konnte der proximale Stein nur durch sein Funkeln neben der
Schiene, bei einem weiteren Pat. im distalen Harnleiter durch den Farbdoppler gesehen
werden.
Schlussfolgerung Durch die high-end Sonogeräte lassen sich die Harnleitersteine auch bei geringer
Aufweitung sicher, kostengünstig, schnell und ohne Strahlenbelastung darstellen. Durch
die Verwendung des rectalen/vaginalen Schallkopfes kann bei distalen Steinen auch
der Abgang kontrolliert werden. Das Twinkling-Phänomen bringt für uns nur eine geringe
Verbesserung der Steindiagnostik und konnte bei uns nur zu 32% in einem gut erkennbaren
Funkeln gesehen werden; bei fast allen Steinen war der Steinreflex und die Schallauslöschung
zur Steinsicherung ausreichend. Nur bei 2 Pat. war durch das Hinzuziehen des Farbdoppler-Modus
der Stein zu erkennen.