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DOI: 10.1055/s-0044-1788348
Zwischenmenschliche Probleme in der Kommunikation innerhalb von multiprofessionellen Palliative Care Teams
Hintergrund Durch Missverständnisse können Probleme entstehen, welche Mitarbeitende in Palliative Care Teams belasten. Hospiz- und Palliative Care braucht Helfer:innen mit empathischer und authentischer Haltung, um Menschen in existenzieller Not adäquat begegnen zu können. Diese Mitarbeiter:innen sind auch im Team sensibel.
Fragestellung:
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Welcher Art sind Probleme im Palliativteam?
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Welche Zusammenhänge können mit Hilfe einzelner Aspekte aus Kommunikations-wissenschaften und Psychologie beobachtet werden?
Ziel:
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besseres Verständnis gegenüber Kolleg:innen und sich selbst
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Vermeidung von Konflikten
Methode
MIXED METHODS DESIGN
Online-Umfrage mit Lime Survey, Multiple Choice Fragen z.B.
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Welche zwischenmenschlichen Spannungen erleben Sie im Team als Herauforderung?
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Wie gehen Sie im Team mit „Störungen“ um?
und offene Fragen z.B.
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Welche weiteren Umgangsmöglichkeiten mit „Störungen“ kennen Sie noch?
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Was ist für Sie zum Thema Kommunikationsprobleme im Palliativteam noch wichtig mitzuteilen?
Stichprobe ca. 500 Personen – Rücklauf 157 ausgefüllte Fragebögen.
Codierung der qualitativen Antworten nach Philip Mayring, deskriptive Analyse aller Ergebnisse und Interpretation einzelner Gesichtspunkte.
Aspekte aus Psychologie und Kommunikationswissenschaften: Psychische Grundbedürfnisse, Selbstwert, Bindungstheorie, Angst, Transaktionsanalyse und Themenzentrierte Interaktion.
Ergebnisse
Mitarbeitende in Palliative Care Teams fühlen sich belastet durch:
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den Umgang mit emotionalen Situationen
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Kolleg:innen, die kompliziert, mehrdeutig und widersprüchlich kommunizieren
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Überredseligkeit von Kolleg:innen und Gespräche über dritte
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wenn sich Mitarbeitende nicht verstanden fühlen
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bei moralisch-ethischem Stress.
Fehler auf Führungs- und Leitungsebene führen zu Problemen durch:
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fehlende Zuständigkeiten und Strukturen
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Druck verbunden mit mangelnder Wertschätzung.
Aus der Pionierzeit entwickelten sich viele etablierte Institutionen. Notwendige Konsolidierungsprozesse sind für Mitarbeiter:innen notwendig und gleichzeitig belastend, können kränkend und enttäuschend wirken. Mobbing tritt auch in diesem „idealisierten Arbeitsfeld“ auf.
Schlussfolgerung Das Feld Hospiz- und Palliative Care ist emotional überflutet. Die Teams brauchen eine offene, klare Kommunikationskultur durch Führungs- und Leitungskräfte, ebenso Empathie von Kolleg:inne und Leitungskräften. Kommunikation bleibt herausfordernd. Menschen haben ihre eigene Persönlichkeit und Art zu sprechen. Akzeptanz zwischen den Teammitgliedern kann ausgleichend wirken.
Menschen können nicht immer zusammenkommen:
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privat können wir wählen, mit welchen Menschen wir Zeit verbringen.
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beruflich können wir uns mit den Gegebenheiten arrangieren im Sinne von
Love it, change it or leave it (Henry Ford)
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Publication History
Article published online:
26 August 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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