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DOI: 10.1055/s-0044-1787225
Sonographische Messung der Conjugata vera zur Geburtsplanung bei Beckenendlage – Erste Ergebnisse der TRUVABB-Studie
Zielsetzung Die Conjugata vera ist das Beckenmaß, welches zur Planung einer vaginalen Geburt aus Beckenendlage am häufigsten ermittelt wird. Eine MRT-Untersuchung zur Bestimmung der Conjugata vera ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht für alle Schwangeren zugänglich. Die TRUVABB-Studie untersucht, ob die Conjugata vera mittels transperinealen Ultraschall ähnlich genau gemessen werden kann wie mittels eines MRT.
Methodik Die TRUVABB-Studie ist eine prospektive Beobachtungsstudie, welche Schwangere einschließt, die eine vaginale Geburt aus Beckenendlage anstreben. Bei diesen erfolgt zum Zeitpunkt der Geburtsplanung ein transperinealer Ultraschall, mit dem die Conjugata vera gemessen wird. Anschließend erfolgt eine Pelvimetrie mittels MRT des Beckens, an der ebenfalls die Conjugata vera von zwei verschiedenen Unterucher:innen (Geburtshilfe und Radiologie) gemessen wird. Somit wird die Conjugata vera jeder Patientin von drei Untersucher:innen gemessen, welche bezüglich der anderen Messung verblindet sind. Der Vergleich der Messungen erfolgt mittels Bland-Altman-Analyse und Interklassenkorrelation (ICC).
Ergebnisse Insgesamt wurde bei 13 Schwangeren innerhalb der TRUVABB-Studie die Conjugata mittels transperinealem Ultraschall und MRT gemessen. Die sonographische Messung zeigte mit einer ICC von 0.93 (95%-CI: 0.8 – 0.97) exzellente Übereinstimmung mit der Messung am MRT durch eine Untersucher:in der Geburtshilfe. Im Vergleich zu der Messung durch eine Untersucher:in der Radiologie (am MRT) zeigte der transperineale Ultraschall ebenfalls eine exzellente Übereinstimmung (ICC: 0.86; 95%-CI: 0.61 – 0.95). Die Korrelation zwischen den beiden Messungen am MRT (Untersucher:in der Geburtshilfe und der Radiologie) zeigte hingegen einem ICC von 0.88 (95%-CI: 0.66 – 0.96). In der Bland-Altman-Analyse zwischen der Messung durch den Ultraschall und dem MRT (geburtshilfliche Untersucher:in) zeigte eine mittlere Abweichung (Bias) von 0.17 cm mit einem Toleranzbereich von -0.2 bis 0.55 cm. Ähnlich war der Vergleich zwischen sonographischer Messung und der Messung am MRT durch eine Untersucher:in der Radiologie (mittlere Abweichung: -0.11 cm; Toleranzbereich: -0.94 bis 0.71 cm).
Zusammenfassung Die Messung der Conjugata vera mittels transperinealen Ultraschall ist bei Beckendlagen zuverlässig möglich und scheint einer Messung durch das MRT nicht unterlegen zu sein.
Publication History
Article published online:
11 June 2024
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