Rofo 2024; 196(S 01): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0044-1785441
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien

Steigerung relevanter Mammakarzinome durch DBT im Mammographie-Screening?

S Weigel
1   Klinik für Radiologie und Referenzzentrum Mammographie Münster, Universität Münster und Universitätsklinikum Münster
,
V Weyer-Elberich
2   Institut für Biometrie und Klinische Forschung, Universität Münster
,
H W Hense
3   Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster
,
J Gerß
2   Institut für Biometrie und Klinische Forschung, Universität Münster
,
W Heindel
1   Klinik für Radiologie und Referenzzentrum Mammographie Münster, Universität Münster und Universitätsklinikum Münster
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Screening mit digitaler Brust-Tomosynthese plus synthetischer Mammographie (DBT+SM) steigert im Vergleich zur digitalen Mammographie (DM) die invasive Brustkrebsdetektion. Da eine Senkung der Brustkrebssterblichkeit wesentlich auf der Screening-Detektion von Mammakarzinomen Grad 2 und 3 beruht, wird ein Vergleich der Detektionsraten invasiver Mammakarzinome (iCDR) Grad 2/3 gegenüber Grad 1 in der TOSYMA-Studie Brustdichte-stratifiziert durchgeführt.

    Material und Methodik Die 1:1 randomisierte, multizentrische TOSYMA-Studie rekrutierte von 7/2018 bis 12/2020 im deutschen Mammographie-Screening-Programm. Die Subanalyse inkludierte 49.479 Teilnehmerinnen des DBT+SM-Arms und 49.689 Teilnehmerinnen des DM-Arms mit vollständiger Dokumentation einschließlich visueller Dichtekategorisierung (a/b: nicht-dichtes Parenchym, c/d: dichtes Parenchym, Verwendung der höheren Kategorie aus der Doppelbefundung).

    Ergebnisse Die iCDR Grad 1 betrug mit DBT+SM 2,1‰ versus 1,3‰ mit DM (+0,8‰). Bei nicht-dichtem Parenchym lag die entsprechende DBT+SM-Rate bei 1,7‰ (Differenz zur DM+0,7‰), bei dichtem Parenchym bei 2,6‰ (Differenz zur DM+1,0‰).

    Die iCDR Grad 2/3 betrug mit DBT+SM 5,1‰ versus 3,6‰ mit DM (+1,5‰).

    Bei nicht-dichtem Parenchym lag die entsprechende DBT+SM-Rate bei 4,5‰ (Differenz zur DM+1,3‰), bei dichtem Parenchym bei 5,7‰ (Differenz zur DM+1,7‰).

    Schlussfolgerungen Im Screening liegen die Brustkrebsdetektionsraten von Grad 2/3-Tumoren höher als von Grad 1-Tumoren. DBT+SM diagnostiziert im Vergleich zur DM häufiger relevante Mammakarzinome Grad 2/3 bei einer größeren Differenz zur DM als Mammakarzinome Grad 1 aufweisen. Bei dichtem Brustparenchym zeigen sich höhere Detektionsraten und Differenzen als bei nicht-dichtem Parenchym. Deshalb könnte der Einsatz von DBT+SM im Screening Grad-assoziiert einen verstärkenden Effekt auf die Senkung der Brustkrebssterblichkeit haben.


    Publication History

    Article published online:
    12 April 2024

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