Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S123
DOI: 10.1055/s-0044-1784351
Abstracts │ DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie: Mittelohr

Cholesteatome, Immunologie und geschlechtssensible Medizin

Authors

  • Gentiana I. Wenzel

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Silke Wemmert

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Tina Schmidt

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Sabine Heine

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Alessandro Bozzato

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Arne Simon

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Martina Sester

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
  • Bernhard Schick

    1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Homburg
 
 

    Das primäre Cholesteatom ist eine seltene Pathologie des Ohres im Kindesalter, die von einer großen Rezidivrate gekennzeichnet ist. Die Ausbreitung von verhornendem Plattenepithel in den Mittelohrräumen mit konsekutiven Knochendestruktionen tritt, im Gegensatz zum erworbenem Cholesteatom, in diesen Fällen ohne Retraktionstasche als Vorbote der Erkrankung auf. Um die Pathogenese besser zu verstehen und somit die Chance zu haben bessere Therapiekonzepte zu entwickeln, analysierten wir unser Patientenkollektiv. In den vergangenen 10 Jahren wurden in unserer Klinik 5 Kinder mit einem primären Cholesteatom operativ behandelt. Alle Kinder waren männlich (Alter 3-8 Jahre). 2 von 5 wiesen bilateral Cholesteatome auf. Bei 3 von 5 Patienten konnte zusätzlich ein asymptomatischer Gerinnungsfaktorenmangel (2 Kinder mit Störung im exogenen System und eins mit Störung im exogenen und endogenen System) diagnostiziert werden. Eine interdisziplinäre Betreuung erfolgte bei allen Kindern. Anhand unserer Patientengruppe kann das erhöhte Risiko für männliche Patienten, an der Pathologie zu erkranken, bestätigt werden. Die Verbindung zwischen der Ohrpathologie und einem Gerinnungsfaktorenmangel ist ein Hinweis, dass auf eine gestörte Hämostaseologie bei den betroffenen Kindern geachtet werden sollte. Weitere Arbeiten sind sowohl im Bereich der Therapie als auch der Prävention dieser Erkrankung notwendig, um die Behandlung dieser Kinder weiter zu optimieren.


    Publication History

    Article published online:
    19 April 2024

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