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DOI: 10.1055/s-0044-1784313
Einfluss von Hörtraining auf das Sprachverständnis bei chronischen Tinnituspatienten nach einer Hörgeräteanpassung
Einleitung Tinnitus-Patienten berichten häufig über ein vermindertes Sprachverständnis. Frühere Studien haben gezeigt, dass das Sprachverstehen durch eine Hörgeräteanpassung verbessert werden kann. Ziel dieser Studie ist es, den Beitrag des Hörtrainings während der Hörgeräteanpassung zum Sprachverständnis zu untersuchen.
Methoden In einer Studie mit Cross-Over Design wurden 177 Tinnituspatienten randomisiert in zwei Gruppen zugewiesen. Alle Patienten wurden mit Hörgeräten (HG) beidseits versorgt und führten Hörübungen (HT) durch. Sprachverständnis (SC) wurde zu vier Zeitpunkten unter jeweils drei Störgeräuschbedingungen (0, 55 und 65 dB) gemessen: nach dem Screening (t0; ohne HG), der HG-Anpassung (t1), dem zusätzlichen Hörtraining (t2) und bei der 70-Tage-Nachuntersuchung (t3). Um den Verständnisgewinn zu untersuchen haben wir ein lineares Modell mit Messwiederholungen eingesetzt.
Ergebnisse Der Verständnisgewinn in Ruhe (SC 0) und in mittlerer Lautstärke (SC 55) stieg nach der Hörgeräteanpassung signifikant, während durch das Hörtraining keine signifikante Veränderung nachgewiesen werden konnte. Der Verständnisgewinn im lauten Störschall (SC 65) verbesserte sich signifikant durch Hörgeräte und zeigte zudem eine signifikante Verbesserung nach dem Einsatz von Hörtraining (p. 0,018, Mdiff 3,733 C.I. 95% [6,83, 0,64]).
Diskussion Der Verständnisgewinn in lauter Umgebung konnte nach dem Einsatz vom auditiven Training bei Hörgeräteanpassung positiv beeinflusst werden. Klinische Vorteile von Hörtrainingskomponenten bei einer Hörgeräteanpassung sollen in künftigen Studien berücksichtigt werden.
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Publication History
Article published online:
19 April 2024
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