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DOI: 10.1055/s-0044-1784089
Granularzelltumore des Larynx – Zwei Fallberichte
Granularzelltumore zählen zu den seltenen Tumorentitäten im HNO-Bereich. Die häufigste Tumorlokalisation ist die Mundhöhle und hier insbesondere die Zunge. Nur 10% der Kopf-Hals-Manifestationen betreffen den Kehlkopf und hierbei vor allem den posterioren Anteil der Stimmlippen. Der Tumor kann in jedem Alter und geschlechtsunabhängig auftreten. Ein 48-jähriger Patient stellte sich mit progredienter Heiserkeit vor. Es bestand zudem eine Noxenanamnese von circa 30 pack years. In der Endoskopie zeigte sich ein Stimmlippen-Polyp im Bereich des linken Processus vocalis, sowie eine leukoplakische Veränderung am rechten Aryhöcker. Beide Befunde wurden abgetragen. Die histopathologische Aufarbeitung ergab einen Stimmlippenpolypen, sowie einen Granularzelltumor am rechten Aryhöcker, sodass an dieser Stelle eine laserchirurgische Nachresektion notwendig war. In einem weiteren Fall stellt sich eine 25-jährige Patienten mit Heiserkeit und teilweiser Aphonie vor. Noxen wurden verneint. In der klinischen Untersuchung zeigte sich eine Raumforderung am hinteren rechten Stimmlippendrittel bis nach subglottisch ziehend, welche zunächst biopsiert und in einem weiteren Eingriff laserchirurgisch reseziert wurde. Histopathologisch ergab sich der Nachweis eines Granularzelltumors. Aufgrund des unspezifischen klinischen Erscheinungsbildes kann die Diagnose nur immunhistochemisch erfolgen. Granularzelltumore zeichnen sich histologisch durch das Vorhandensein von S100, CD57, CD68 und SOX10 positiven, polygonal fein-granulären Zellen aus. Nach vollständiger Resektion werden Rezidivraten von 2-3% beschrieben, eine Metastasierung gilt als ausgeschlossen.
Publication History
Article published online:
19 April 2024
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